Beim Projekt "Lebensmittelretten mit Begnungscafe"
werden Lebensmittel von Herstellern und dem Handel abgeholt, die
noch genießbar sind, aber z.B. wegen Falschetikettierung, kleinen
Fehlern oder zu kurzem Mindestablaufdatum nicht mehr verkauft
werden können. Diese geretteten Lebensmittel werden zweimal
wöchentlich kostenlos an unsere Besucher ausgegeben.
Projektstart und -umfang
Das Projekt wurde im Jahr 2019 gegründet und umfasst aktuell 120
ehrenamtliche Mitarbeiter. Dabei arbeiten behinderte und nicht
behinderte Menschen auf Augenhöhe. Die Organisation des Projektes
umfasst zwei Ausgabeteams und sechs Fahrteams, zudem die Bereiche
Entsorgung Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit. Ferner ist eine
ukrainische Übersetzerin Teil unseres Teams.
Gemeinschaft als Glücksmoment
Die Ehrenamtlichen haben sich für die Mitarbeit entschieden,
weil sie dadurch viel Kontakt zu Menschen haben und das
gemeinschaftliche Miteinander innerhalb des Teams schätzen.
Sie sind stolz darauf, eine wichtige ehrenamtliche Aufgabe zu
erfüllen und fühlen sich wertgeschätzt.
Wöchentlich werden 180 Menschen mit Lebensmitteln versorgt.
Seit 2019 wurden rund 350 t Lebensmittel gerettet und rund 900 t
Co2 eingespart.
Im Unterschied zur Tafel benötigen unsere Besucher keinen
Berechtigungsschein. Das bedeutet, alle Menschen in unserem
Stadtteil unabhängig von Beruf, Einkommen, Herkunft, Alter und
Ethnie sind willkommen.
Wir-Gefühl im angeschlossenen "Begegnungscafe"
Angeschlossen an die Lebensmittelausgabe ist das
"Begegnungscafe". Dort erhalten die Besucher kostenlos
Kaffee und Gebäck und haben die Möglichkeit neue Bekanntschaften
zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Das Begegnungscafe
soll ein Ort sein, an dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen
können – über ganz alltägliche Themen, wie Urlaubserlebnisse,
Kochrezepte oder alles, was interessiert. Hier zählt die Freude am
Austausch und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Begegnungsmenü aus geretteten Lebensmitteln mit kulturellem
Kurzreferat
Neben dem Projekt "Lebensmittelretten mit
Begegnungscafé", das jede Woche parallel zur Ausgabe von
geretteten Lebensmitteln stattfindet, laden wir auch vier bis sechs
Mal im Jahr zum "Begegnungsmenü mit kulturellem
Kurzreferat" ein. Bei diesen besonderen Veranstaltungen wird
aus geretteten Lebensmitteln eine festliche Mahlzeit zubereitet und
kostenfrei ausgegeben. Menschen aus der Gesellschaft berichten aus
ihrem Schaffen, z.B. ein Tierarzt, der die Tiere von Obdachlosen
umsonst behandelt oder eine Kräuterexpertin, die Tipps gibt, wie
Kräuter sinnvoll eingesetzt werden können. Das Begegnungsmenü
zeigt, wie wir durch die bewusste Nutzung von Lebensmitteln nicht
nur die Umwelt schonen, sondern auch eine Atmosphäre schaffen, in
der jeder willkommen ist.