Über das Projekt
"Der junge Mönch“ widmet sich der Verwebung von Staat, Kirche und Umwelt und hat, lokalisiert im ländlichen Oberbayern, das Potential in einen Dialog mit dem Ort und seinen Bewohner*innen zu treten.
Das Stück ist das dritte Theaterprojekt der Regisseurin Franziska Wenning und der Kostümbildnerin Anja Gast, die sich seit ihrem Kennenlernen 2007 in Dießen a.A. in einem wiederkehrenden künstlerischen Austausch befinden
- Finanzierungszeitraum:
- 15.05.2024 - 01.08.2024
- Realisierungszeitraum:
- August / September 2024
Die Umwelt ist irreparabel zerstört, die Erde liegt aufgewühlt
und dampfend in der Morgenröte.
Nur ein Dorf ist übrig und wenige Menschen.
Einer davon, der junge Mönch Herbert, sucht Gott. Er findet einen
Schokoladenosterhasen.
Die alten Gebete wirken nicht mehr, die alte Religion ist nur noch
Institution und hat die Menschen und die Erde aus dem Blick
verloren, die nun keine Mutter mehr ist.
Das Stück kommuniziert in der Umweltzerstörung durch den Menschen mit dem Jetzt. Es zeigt die Notwendigkeit des Handelns & der Überprüfung der Nachhaltigkeit von Wort & Tat. Es stellt die Frage danach ob eine neue Perspektive dadurch gefunden werden kann, Neues im alten Gewand zu suchen & wie weit wir durch staatliche, kapitalistische & institutionelle Durchdringung Schwierigkeiten haben, zukunftsfähige Wege zu (er-)finden. Ein dramatisches Gebet, das Mittel & Wege anruft die zeigen, wie viele Perspektiven einbezogen werden müssen um ein empathisches Miteinander von Mensch & Erde zu stiften.
Ziele des Projekts sind :
– Die Stimme des Theaters als demokratischen Versammlungsraum zu
erheben.
– Den Einbezug der Bewohner*innen und ihrem Umfeld und damit
— die Partizipation im Rezipieren zu stärken.
– Einen Dialog zu stiften durch das Stück — mit den
Einwohner*innen.
– Eine nicht-parteiliche, nicht-kirchliche Stimme hinzuzufügen,
die auf die Drastik unserer Realität der irreparablen
Umweltzerstörungen hinweist und Handlungsvorschläge und
Anregungen bringt , die Grundlage für eine Diskussion innerhalb
der (Dorf)Gemeinschaft schaffen können.
– Die Stärkung der Präsenz des Theaters abseits der Städte und
die Unterstützung kultureller Angebote auf dem Land.
– Die Befassung mit den Auswirkungen klimatischer Katastrophen
soll nicht nur inhaltlich sondern auch in der Produktionsweise
stattfinden , so ist es ein weiteres Ziel, nachhaltige Ansätze in
Kostüm, Bühnenbild und weiteren Produktionsvorgängen
anzustreben.
– Infrastrukturelle Gegebenheiten und mögliche Schwierigkeiten
im ländlichen Raum zu erkunden um folgendes herauszufinden: Welche
Potentiale bieten ländliche Spielorte? Und wie können wir
Erfahrungen sammeln um diese Theaterpraxis auch zukünftig weiter
verfolgen zu können?
Die Zielgruppe sind alle Bewohner*innen des Dorfes und der umliegenden Dörfer , alle Neugierigen und alle, die Lust am Theater, aber Schwierigkeiten haben, einen weiten Weg auf sich zu nehmen.
Die Inszenierung bei "Unser Theater e.V." in Schwabhausen bietet Franziska Wenning und Anja Gast die Möglichkeit, sich theatral und aus feministischer Perspektive mit dem Heimatbegriff auseinanderzusetzen. Beide wuchsen im ländlichen Raum Oberbayerns auf und haben daher einen direkten Erfahrungswert über das Leben auf dem Dorf.
Ein Anliegen ist es, durch die Inszenierung, den im ländlichen Raum etablierten Stimmen von Kirche, Vereinen und Lokalpolitik eine weitere Position hinzuzufügen, die sich speziell den Herausforderungen unserer Zeit, wie wachsenden klimatischen Katastrophen und sozioökonomischen Ungleichheiten, stellt.
Das Projekt benötigt in verschiedenen Bereichen finanzielle Unterstützung. Dazu zählen unter anderem die Bezahlung aller Mitwirkenden auf und hinter der Bühne, die Materialkosten für Bühnenbild und Kostüme und Werbekosten.
Unser Theater (U.T.) ist ein gemeinnütziger Verein, der 2001
ins Leben gerufen wurde, und sich zum Ziel gesetzt hat, ein
alternatives Kulturangebot im ländlichen Raum zu schaffen.
Unter dem Dach eines alten Bauernhofes im oberbayerischen Ort
Schwabhausen in der Gemeinde Weil sind das hauseigene
„Theaterlabor“ und das Kulturzentrum untergebracht. Als
Initiative junger Kunstschaffender und Kulturfreunde
unterschiedlicher Nationen präsentiert sich Unser Theater als
Forum zum interkulturellen Austausch und bietet Raum
vielfältigster Aktivitäten im Bereich der darstellenden und
bildenden Künste für Menschen jeden Alters.
Franziska Wenning, geboren in Landsberg am Lech, studierte von 2016-2022 Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Im Rahmen dessen war sie Gaststudentin am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) im Studiengang Choreographie. 2019 wurde ihre Inszenierung „Hier kein Sex“ von Elias Kosanke zur Autorenwerkstatt des Deutschen Theaters Berlin (Box) eingeladen. Zudem realisierte sie ein Hörspiel für den Deutschlandfunk („Olessja“ nach Alexander Kuprin). 2022 schloss sie ihr Studium mit der Diplominszenierung „Konzil“ nach Djuna Barnes, Molière und Fassbinder ab. Zu ihren theaterpraktischen und -theoretischen Forschungsfragen gehören physische Narrative und Darstellungsformen als dem Wort gleichberechtigte Sprachen und die Spuren des Religiös-sakralen im spätmodernen Menschen und seiner materiellen Umgebung.
Anja Gast , geboren in Landsberg am Lech, ist Gewandmeisterin und Kostümbildnerin und hauptsächlich im Raum München tätig. Des Weiteren engagiert sie sich als Fachgruppensprecherin der Gewandmeister*innen beim GTKos e.V.. Seit ihrer Diplomarbeit an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden (2021), beschäftigt sie sich zunehmend mit der Anwendung von Naturfarbstoffen und setzt sich für umweltfreundliche und zukunftsfähige Praktiken in der Kostümherstellung und die Vernetzung von Textilkunst und Wissenschaft ein
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Kulturzentrum und Theaterlabor Unser Theater (U.T.) e.V.
Otto Novoa
Dorfstraße 18
86947 Schwabhausen
Deutschland
Unser Theater (U.T.) ist ein gemeinnütziger Verein, der 2001 ins Leben gerufen wurde, und sich zum Ziel gesetzt hat, ein alternatives Kulturangebot im ländlichen Raum zu schaffen.
Project-ID: 25205