„Mein Papa hat Trauma“ – Ein Praxiseinblick zum Abschluss
„Meine Mama ist so anders“ erzählte Maria (Name geändert) bei einem Treffen im Herbst dieses Jahres. „Ich verstehe das gar nicht. Kann sie nicht so sein wie andere Mütter?“
„Wie ist sie denn anders? Was meinst du denn genau?“
„Sie wird so komisch, wenn viele Menschen auf einmal da sind. Ich wollte mit ihr zum Herbstmarkt. Erst wollte sie nicht, aber ich habe sie überreden können. Plötzlich wurde sie am Karussell ganz steif. Sie hat geschwitzt und gestarrt und mich angeschrien, dass wir sofort wieder nach Hause gehen. Ich hatte gar nichts gemacht. Alle haben geguckt. Das war voll peinlich. Immer rastet sie ohne Grund so aus, wenn ich etwas Schönes mit ihr machen will.“
Diese Praxissituation führte zu einem sehr konzentrierten Austausch mit der gesamten Familie zu dem Thema, warum traumatisierte Menschen sich manchmal anders als Andere verhalten. Am Beispiel einer unerwarteten Begegnung mit einem frei laufenden, aggressiv knurrenden großen Hund auf dem Schulweg stellten Maria und ihre Geschwister fest, was sie bei einer Stress-Situation in ihren eigenen Körpern wahrnehmen und wie sie sich wieder beruhigen. Wir übertrugen dies auf das Erleben und die Handlungen ihrer Mutter und tauschten uns über die am Karussell erlebten Gefühle aus.
„Das hat gut getan heute. Ich hatte gedacht, Mama will mit mir nichts zu tun haben und unternehmen, weil ich oft nicht höre und so wild bin. Aber das ist ja gar nicht so. Sie ist mit ihren Gefühlen nur manchmal ganz, ganz, ganz woanders. Dann ist sie nicht mit sich befreundet. Aber mich hat sie trotzdem lieb.“ (Maria)
7 Familien mit 11 Kindern im Alter von 2-11 Jahren nahmen an dem Projekt teil, welches Anfang 2017 begann und vor kurzem abgeschlossen wurde. 4 Familien meldeten sich zur Teilnahme bei der Familienstiftung selbst an, 3 Familien wurden aus dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz vorgeschlagen.
Wir schließen diesen Blog mit diesem zusammenfassenden Einblick und danken allen Unterstützern und Spendern von ganzem Herzen für ihr Engagement. Nur durch Sie konnte dieses so wichtige Projekt überhaupt realisiert werden.
Gemeinsam mit der KAS und amitum bleiben wir dran am Thema - denn es gibt leider weiterhin Kinder in Soldatenfamilien, die unter der PTBS-Belastung der Eltern leiden und die dringend Hilfe benötigen - und eine Stimme.
Das Schlußwort soll nun denjenigen gehören, um die es in „Mein Papa hat Trauma“ geht:
„Ich bin so froh, Nutznießerin des Crowdfunding-Projekts sein zu können. Endlich wurde mal für etwas Sinnvolles Geld gesammelt. Einiges ist in unserer Familie leichter für uns geworden, weil die Kinder besser verstehen, was los ist. Ich danke allen, die uns dies ermöglicht haben.“ (Marias Mutter)
Graphik Silhouette, (c) Pixabay, freigegeben
Weiterentwicklung von "Mein Papa hat Trauma"
Unser zweites Crowdfunding-Projekt "Mein Papa hat Trauma", die Begleitung und Stabilisierung von Kindern in Bundeswehrfamilien, in denen bei Soldat/Soldatin eine einsatzbezogene posttraumatische Belastungsstörung PTBS vorliegt, geht in die Endphase. Sieben Familien konnten mit den von der Stiftung zur Verfügung gestellten 14.000€ ein halbes Jahr begleitet und den Kindern damit eine Chance gegeben werden, diese schwierige Familiensituation gut durchzustehen.
Nun gibt es Hoffnung, dass dieses Thema eine langfristige Perspektive und Wirkung bekommt!
Martina Müller von amitum hatte im Auftrag des Familienteams der KAS die Durchführung von "Mein Papa hat Trauma" übernommen und mit den Familien gearbeitet. Als ehemalige KAS-Mitarbeiterin hat sie langjährige Erfahrung in der Arbeit für und mit Bundeswehrfamilien und hatte das Konzept für die Begleitung von Kindern in PTBS-belasteten Familien entwickelt. Nun hat sie ein erweitertes Konzept für einen Existenzgründer-Ideenwettbewerb eingereicht. Falls sie zu den Gewinnern des Wettbewerbs zählt, hat sie die Möglichkeit, mit dem Preisgeld ein gemeinnütziges Unternehmen mit dem Ziel der Hilfe für diese Kinder zu gründen. Ihr Vorschlag hat es bereits bis in das Vorfinale geschafft. Nun kommt es auf das Publikumsvoting an, um die Endrunde zu erreichen. Bis zum 30. Oktober kann auf u.a. Link abgestimmt werden - und dann entscheidet sich, ob eine derartige Unterstützung für Kinder dauerhaft fortgeführt werden kann.
Martina Müller hat dazu folgende Aufruf, den wir von der Stiftung sehr sehr gerne unterstützen:
"Liebe Community,
Ich wende mich heute mit einer Unterstützungsbitte an euch.
Seit vielen Jahren arbeite ich mit Familien, die von Trauma betroffen sind. Die Situation der Kinder von traumatisierten Soldaten und anderer Einsatzkräfte liegt mir besonders am Herzen. Sie bekommen viel zu wenig Unterstützung, brauchen Hilfe und eine Stimme.
Nun habe ich die Chance, einen Förderpreis zur Gründung eines gemeinnützigen Unternehmens zu gewinnen, das hilft. Ich muss dazu ins Finale einziehen. Hierfür brauche ich eure Hilfe - eure Stimmen.
Lasst es uns gemeinsam schaffen, etwas für die Kinder aufzubauen und dadurch unsere traumatisierten Einsatzkräfte und ihre Familien unterstützen.
Bitte votet von jedem verfügbaren Endgerät für die Nr. 7
http://www.brigitte.de/aktuell/job/foerderpreis-fuer-gruenderinnen--welche-geschaeftsidee-soll-ins-finale--10969016.html
Es dankt ganz herzlich,
Martina Müller"
Wir von der Stiftung werden unsere Stimme abgeben und drücken Martina Müller sehr die Daumen.
Demnächst können wir dann hoffentlich von der erfolgreichen Weiterentwicklung von "Mein Papa hat Trauma" berichten :-)
„Bist Du so etwas wie ein Streitschlichter?“
Ende Juni sind die ersten vier Monate der Betreuung von 4 Bundeswehrfamilien im Rahmen von „Mein Papa hat Trauma“ vorbei - Zeit für einen Zwischenbericht:
Dipl. Sozialpädagogin, traumazentrierte Fachberaterin und Traumapädagogin (i.A.) Martina Müller von amitum hat im Auftrag der KAS im März mit der Arbeit in den ersten vier von insgesamt sieben Familien begonnen. In allen Familien liegt bei einem Elternteil eine einsatzbedingte und diagnostizierte PTBS vor, die bereits behandelt wird. Auftrag von Frau Müller ist es, sich um die insgesamt 6 Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren zu kümmern, ihnen die Situation in der Familie verständlich zu machen, ihre Fragen zu beantworten und kindgerechte Hilfen an die Hand zu geben.
Fragen gibt es bei den Kindern viele: „Was passiert bei einer PTBS im Kopf?“, „Warum ist Mama manchmal so komisch?“, „Was macht die Therapie mit Papa?“, „Habe ich Schuld am Streit?“, „Warum mag mich keiner?“, „Wann hört die PTBS auf?“. Die Verunsicherung der betroffenen Kinder ist groß.
Neben diesen Fragen wurden in den Treffen von den Kindern erlebte Belastungen und Sorgen wie Streit in der Familie, Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen sowie das Einsortieren elterlichen bzw. kindlichen Verhaltens im Alltag unter den besonderen Bedingungen altersgerecht besprochen. Genutzt wurde dabei u.a. kindgerechtes Psychoedukationsmaterial wie z.B. das Stoffmonster TUPI, der Hoberman Sphere oder die Puppe Paul(a). Die konkrete Arbeit erfolgte dabei sowohl auf Kinderebene, Elternebene, alleine, mit Geschwistern, in verschiedenen Eltern-Kind-Konstellationen oder im gesamten Familienrahmen – je nach Thema und Erfordernis. Großer Wert wurde begleitend auf Stabilisierungsarbeit gelegt. Die Sammlung und Beantwortung kraftgebender Fragen wie „Was habe ich schon alles Schönes erlebt?“ oder „Was tut mir in der Familie gut und macht Spaß“, die Einführung von kraftgebenden Ritualen, von kindgerechten entlastenden Körperübungen, das Malen von Kraftbildern oder Basteln von Krafttieren und Freudetagebüchern sind große und willkommene Hilfen für die Kinder und ihre Eltern.
Bisher dauerten die Treffen regelmäßig länger als ursprünglich geplant. Zum Ende des Projekts berichteten die Kinder: „Mir hat es gut gefallen, dass du da warst. Jetzt weiß ich, dass beim Papa manchmal einfach die Gedanken wegfallen und ich daran keine Schuld habe.“ Es fielen auch die Aussagen: „Es wäre besser gewesen, Du wärest früher gekommen“ und „Schade, dass es schon vorbei ist“.
Im August/September beginnt die Arbeit mit 3 weiteren Familien. Wir werden berichten ...“
Endlich Besuch bei Papa
Ich war jetzt bei Papa im Krankenhaus und habe mir alles angeguckt. Das war aufregend. Es sind noch ganz viele andere Papas und auch Mamas dort, deren Seelen verletzt sind. Papa schläft sogar mit einem auf dem Zimmer. Man kann die Verletzung gar nicht sehen. Aber Papas Arzt hat mir gesagt, dass sie trotzdem da ist. Ich habe gefragt, warum Papas Seele verletzt wurde. Und was passiert ist. Das war aber nicht so gut. Die Erwachsenen sind alle ganz komisch geworden. Sie haben mir keine Antwort gegeben. Sie haben mich aber gefragt, ob ich mich schon einmal verletzt gefühlt habe. Ich habe dann von unserem letzten Ausflug erzählt. Als alles so chaotisch war, als Papa einfach abgehauen ist und ich glaubte, dass Papa mich nicht mehr mag. Das Reden hat gut getan. Alle haben zugehört und dann gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Dass Papa mich auf jeden Fall liebt. Dass er im Moment Probleme hat, die ihn so reagieren lassen, die sich aber mit der Zeit lösen werden. Irgendwann. Dann geht es Papa wieder besser. Dabei helfen ihm die Erwachsenen im Krankenhaus. Bald soll eine Frau zu uns nach Hause kommen, mit der Mama und ich über alles mit Papa sprechen können, damit es auch uns besser geht. Das finde ich gut. Bruno weiß ja manchmal auch nicht weiter.
Jetzt ist Papa wieder weg
Papa ist heute ins Krankenhaus gezogen. Mama hat mir erklärt, dass Papa sich in letzter Zeit immer dann so komisch verhalten hat, wenn seine Seele weh getan hat. Seine Seele ist nämlich verletzt. Die Ärzte im Krankenhaus wollen jetzt gucken, wie sie Papa helfen können. Das finde ich gut, auch wenn es mich ein bisschen traurig macht. Mama hat nämlich gesagt, dass das Zeit braucht und nicht so schnell geht. Wir wissen noch nicht, wann Papa zurück nach Hause kommt. Wir können ihn aber zwischendurch mal im Krankenhaus besuchen. Dann kann ich sehen, wo er schläft und wie sein Zimmer aussieht. Hoffentlich können Bruno und ich da schnell hinfahren und hoffentlich wird Papas Seele schnell wieder heile!
Was soll das denn jetzt?
Bruno und ich sind sauer. Stinkwütend. Eigentlich dachten wir ja, dass alles besser wird als Mama letztens gesagt hat, dass wir uns mal ganz in Ruhe über alles zu Hause unterhalten. Aber nichts ist besser geworden. Gar nichts. Mama und Papa haben mir gerade erzählt, dass Papa im neuen Jahr für längere Zeit weggehen wird. Könnt ihr euch das vorstellen? Schon wieder! Ich will nicht, dass er mich alleine lässt. Ich vermisse ihn immer so, wenn er weg ist. Ich bin so wütend geworden, dass ich geschrien und alle meine Spielsachen durch das Zimmer geworfen habe. Ein paar sind kaputtgegangen. Aber das ist mir egal. Nur eines war komisch. Mama und Papa haben gar nicht mit mir geschimpft. Sie saßen nur ganz still auf dem Sofa und haben mich toben lassen. Als ich etwas ruhiger geworden bin, haben sie mir gesagt, dass Papa nicht in den Einsatz geht. Er geht in ein Krankenhaus. Das verstehe ich nicht! Er ist doch gar nicht verletzt. Warum muss er dann in ein Krankenhaus? Ich bin auf mein Zimmer gegangen. Ich will jetzt alleine sein – mit Bruno.
Wie es weitergeht
In den kommenden Tagen wird uns die Pax-Bank den über die Crowdfunding-Plattform gesammelten Spendenbetrag vom Treuhandkonto auf unser Stiftungskonto überweisen. Wir leiten dann umgehend den Förderbetrag zusammen mit der Aufstockung auf 14.000 Euro an das Familienteam der KAS weiter, das dann gemeinsam mit amitum die Betreuung der sieben ausgewählten Familien einleiten wird.
Wir werden in den kommenden Monaten über den Projektblog und die Pinnwand darüber informieren, wie sich die Betreuungsarbeit für die Familien gestaltet, und auch Leonie wird ihre Geschichte weitererzählen, die ja noch lange nicht zu Ende ist.
Mit dem Eingang der Fördermittel auf unser Spendenkonto ist dann auch die Voraussetzung für die Ausstellung und Zusendung der Zuwendungsbescheinigungen gegeben, die wir umgehend an alle Förderer, die dies gewünscht haben, vornehmen werden.
Soviel für den Moment, wir melden uns wieder ...
!!! ENDE DER FINANZIERUNGSPHASE !!!
Am vergangenen Samstag endete die Finanzierungsphase für "Mein Papa hat Trauma" mit der wirklich unglaublichen Summe von 12.848 Euro - 2.848 Euro mehr als für die angestrebte Betreuung von 5 Soldatenfamilien benötigt.
Wir haben im Rahmen des Stiftungsvorstandes entschieden, weitere 1.152 Euro für das Projekt zur Verfügung zu stellen und sind damit in der Lage, sieben statt fünf Familien zu helfen - hierüber freuen wir uns sehr und sagen zunächst einmal auf diesem Wege allen Förderen ganz herzlich
DANKE!
!!! GESCHAFFT !!!
Kurz vor der Bescherung sprang das Spendenbarometer über die 10.000€ - möglich geworden durch eine weitere sehr großzügige Einzelspender. Wir sagen dem Spender, der "Mein Papa hat Trauma" heute am Heiligen Abend über die Ziellinie gebracht hat, herzlich DANKE und schließen damit alle diejenigen mit ein, die in den zurückliegenden 62 Tagen ihren Beitrag zum Zustandekommen dieses großen Förderbetrages geleistet haben.
Wir freuen uns sehr, dass wir damit schon sehr zeitig im neuen Jahr fünf Bundeswehrfamilien und dort vor allem den betroffenen Kindern eine echte Hilfe in ihren schwierigen Situationen ermöglichen können.
Ihnen allen, die Sie "Mein Papa hat Trauma" unterstützen und die Entwicklung mitverfolgen, möchten wir diese frohe Weihnachtsbotschaft verbunden mit einem nochmaligen herzlichen DANKE heute noch zukommen lassen.
Und damit wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben ein schönes Weihnachtsfest, ruhige Tage zwischen den Jahren und mit Blick auf die unruhige Zeit, in der wir leben, einen guten Start in ein hoffentlich friedlicheres 2017!
!!! Der Standort Flensburg hat gespendet !!!
In diesem Jahr hat der Standortälteste Flensburg zum 40ten Mal mit zivilen und militärischen Angehörigen seines Bereiches auf dem Weihnachtsmarkt der Garnisonsstadt Flensburg einen Stand mit Verkauf von Erbsensuppe und Punsch ausgerichtet. Daran waren 80 Personen an 12 Tagen und bis zu 15 Stunden beteiligt und haben die fantastische Summe von 2.500€ als Reinerlös erwirtschaftet, die schon vor einigen Tagen zu Gunsten von "Mein Papa hat Trauma" überwiesen wurden. Wir bedanken uns am heutigen Heiligen Abend sehr sehr herzlich bei allen "Flensburger" Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilangestellten, die sich mit ihrer Zeit und ihrem Engagement eingebracht haben und damit alleine ein Viertel der für den Erfolg des Projekts benötigten Summe zusammengetragen haben. Damit geht ein ganz besonderes DANKE vom Rhein an die Küste!
Jon Bon Jovi hat gespendet!
Das war nur schwer zu glauben: US-Rock-Legende Jon Bon Jovi hat aus New York für „Mein Papa hat Trauma“ gespendet. Möglich gemacht hatte dies Leutnant W. vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51. Aufgrund sehr guter persönlicher Kontakte zur Familie des Sängers hatte der Offizier nachgefragt, ob eine Unterstützung des Projekts in Form einer Gitarre o.ä. aus dem Fundus der Band für eine Versteigerung möglich wäre. Stattdessen stockte Jon Bon Jovi die im Rahmen der Sammlung der 1. Staffel des Taktischen Luftwaffengeschwaders zusammengekommenen 275€ gleich um weitere 300€ auf, so dass die Gesamtsumme von 575€ an die Stiftung übergeben werden konnte.
Wir freuen uns ganz besonders über diese prominente Unterstützung für die Bundeswehrfamilien. Und auf dem kleinen Umweg über Jagel sagen wir sehr sehr herzlich „thanks and God bless you“ nach New York - an Jon Bon Jovi und seine Frau Dorothea!
Der Standort Jagel hat gespendet!
Am 20. Dezember gab es ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für unser Projekt: Auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein konnte die Stiftung einen Scheck über eine Spende von 575€ für „Mein Papa hat Trauma“ aus den Händen von Oberstleutnant Lienemann entgegennehmen. Der Staffelkapitän der 1. Staffel des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 "Immelmann" hatte zusammen mit seinen Tornado-Besatzungen am 6. und 7. Dezember die Soldatinnen und Soldaten sowie Beschäftigten des Flugplatzes zum Spendenmarathon eingeladen. Vor dem Staffelgebäude warteten nach Dienstschluss nicht nur Glühwein und Plätzchen auf die Besucher, sondern auch ein altes Auto. Dieses war bereits für eine Übung der Flugplatzfeuerwehr am Folgetag vorbereitet. Gegen eine Spende konnte ein Schlag mit einem großen oder sehr großen Vorschlaghammer auf das Auto erworben werden, und so wurden Stressabbau und guter Zweck miteinander verbunden.
Oberstleutnant Lienemann zeigte sich erfreut über den großen Betrag, der für das Projekt zusammen gekommen ist. Die Soldatinnen und Soldaten hatten sich bei ihrer diesjährigen wohltätigen Aktion ganz bewusst für „Mein Papa hat Trauma“ entschieden, weil aus dem Kameradenkreis leider auch einsatzbedingte PTBS-Fälle bekannt sind.
Wir freuen uns darüber, dass die Angehörigen des Luftwaffenverbandes unser Projekt für eine gute Sache halten und wir mit dem Spendenscheck aus Jagel dem Crowdfunding-Ziel von 10.000€ zur Unterstützung von 5 Bundeswehrfamilien nun schon sehr nahe gekommen sind. Wir sagen Danke an die Tornado-Crews und wünschen allzeit guten Flug – zur Unterstützung hierfür haben wir einige unser Schutzengel auf dem Fliegerhorst gelassen ...
Versteck weg
Heute hat Mama Bruno und mich unter dem Bett gefunden. Ich glaube, sie hat uns ganz schön lange gesucht. Erst habe ich gedacht Mist, unser schönes Versteck ist hinüber. Auch weil Mama so traurig geguckt hat. Das tut sie eigentlich schon länger, aber das war jetzt irgendwie anders. Sie hat sich mit Bruno und mir draußen auf die Bank gesetzt und sich mit uns unterhalten. Ich habe gleich angefangen zu weinen, weil ich gemerkt habe, dass ich schon ganz lange nicht mehr irgendwo mit Mama gesessen habe. Sie wollte wissen, warum ich so lange unter dem Bett gewesen bin und nicht auf ihr Rufen reagiert hätte. Darauf habe ich ihr das mit dem Versteck erklärt. Da war Mama erst ganz still, und dann hat sie angefangen zu weinen. Sie hat gesagt, sie müsse jetzt eine Runde spazieren gehen und danach mal telefonieren, aber heute Abend will sie sich dafür ganz in Ruhe mit mir unterhalten. Jetzt freue ich mich ein bisschen auf heute Abend und finde es nicht mehr so schlimm, dass Mama Bruno und mich gefunden hat.
!!! Der Standort Koblenz hat gespendet !!!
Der Förderverein für Bundeswehrfamilien Koblenz/Lahnstein hat unser Projekt mit der sehr sehr großzügigen Spende von 2.000€ unterstützt und uns damit dem Ziel ein großes Stück näher gebracht. Wir sagen auch auf diesem Weg sehr herzlich DANKESCHÖN und wünschen dem Förderverein für das kommende Jahr gutes Gelingen bei seiner segensreichen Arbeit für die Bundeswehrfamilien an den Standorten Koblenz und Lahnstein!
So ein blöder Ausflug
Ach Bruno, was war das nur für ein doofer Vormittag. Mama hat seit Tagen von nichts anderem geredet als einem tollen Familienausflug und dann bricht wieder Chaos aus. Erst war für Papa kein Platz gut. Du hättest mal die Kellnerin sehen sollen. Die hatte einen richtig roten Kopf bis sie Papa endlich den richtigen Platz besorgen konnte. Papa sitzt nun mal gerne mit dem Rücken zur Wand, aber etwas peinlich war das schon. Und dann hat Papa die ganze Zeit immer nur hin und her geguckt. Und zur Tür, so als ob er noch jemanden erwarten würde. Will er gar nicht mit Mama und mir zusammen sein? Dabei habe ich mich so gefreut, Papa endlich ganz viele Fragen zu stellen. Zu seiner Arbeit als Soldat in diesem Land ganz weit weg. Er hat aber gar nicht zugehört. Und als der Kellnerin die Tassen runter gefallen sind, ist er rausgelaufen. Mama und mich hat er einfach sitzen lassen. Kannst Du das verstehen? So benimmt man sich nicht, hat Mama gesagt. Und traurig ist sie. Ich auch. Ich male ihr gleich ein Bild, vielleicht lacht sie dann wieder.
!!! Der Standort Daun spendet !!!
Großartige Unterstützung aus dem Standort Daun in der Eifel für unser Projekt:
Am 24. November fand in der Heinrich-Hertz-Kaserne der traditionelle Weihnachtsmarkt für die Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiter statt, ausgerichtet von der Betreuungseinrichtung "Café S OHR glos". Der Erlös des Weihnachtsmarktes wird in diesem Jahr für "Mein Papa hat Trauma" zur Verfügung gestellt. Wir dürfen uns in Kürze über einen vierstelligen Betrag freuen, der dem Projekt zu Gute kommen wird.
Dafür sagen wir schon einmal auf diesem Wege ganz ganz herzlich Danke an den Standort Daun !!!
Mein neues Versteck
Oh Mann, was war in den letzten vier Wochen bloß los. Hab´ echt versucht, alles richtig zu machen. Aber es gab trotzdem irgendwie jeden Tag Zoff. Letzten Montag ist mir dann was Gutes eingefallen. Ich habe mir unter meinem Bett ein klasse Versteck für mich und Bruno gebaut. Da gehe ich jetzt immer hin und mache mich unsichtbar, wenn es mir zu viel wird. In unserem Versteck fühlen Bruno und ich uns sicher, außerdem machen wir da nix verkehrt.“
Was geht denn hier ab?
Hallo, ich bin die Leonie und das ist mein bester Freund Bruno. Mein Papa ist Soldat. Er war schon oft in Afghanistan, das ist ganz weit weg und da ist es nicht so schön wie bei uns. Ich habe mich so gefreut, als er im Sommer wieder da war, als die Ferien angefangen haben. Aber irgendwie ist Papa seit ein paar Wochen so komisch. Ich verstehe gar nicht, was los ist. Hab´ Mama gefragt. Mama hat gesagt, es wäre alles in Ordnung. Aber das stimmt nicht. Seit Papa komisch ist, weint Mama ganz oft. Sie meint, ich sehe das nicht. Papa fragen traue ich mich nicht. Reden kann ich nur mit Bruno, aber der weiß auch nicht weiter. Ich glaube, Mama und Papa lassen sich scheiden. Sie streiten immer. Das ist bestimmt, weil ich mein Zimmer so oft nicht aufgeräumt habe. Und weil beim Essen ständig mein Glas umkippt. Papa hat sich darüber so geärgert, als er wieder zurück war. Ich strenge mich jetzt ganz doll an, alles richtig zu machen. Aber es hilft irgendwie nicht. Ich bin traurig und habe Angst. Mal sehen, wie es weiter geht…
Hallo, hier ist Leonie ...
Heute beginnt die kleine Leonie damit, uns ihre Geschichte zu erzählen. Ihr Papa ist Soldat und seit der Rückkehr vom jüngsten Einsatz irgendwie komisch. Leonie schildert uns mit ihren Worten, wie sie die Situation in der nächsten Zeit so erlebt.
Die Finanzierungsphase beginnt!!!
Nach dem erfolgreichen Bestehen der Fanphase beginnt mit dem heutigen Freitag die Finanzierungsphase für „Mein Papa hat Trauma“. Wir sind immer noch begeistert und dankbar, dass sich in den 14 Tagen der Fanphase 140 Menschen für unser Förderprojekt ausgesprochen haben. Das macht Mut. Nun geht es in den kommenden drei Monaten bis zum 21. Januar darum, so viele Menschen und Organisationen für unser Vorhaben zu begeistern, dass die Spendenzusagen für die benötigten 10.000€ zusammenkommen.
Wir werden in dieser Zeit „Mein Papa hat Trauma“ einer breiten Öffentichkeit bekannt machen. Dazu wird es nicht nur Spendenaufrufe geben. Bald werden sich auch prominente Unterstützer für das Projekt zu Wort melden. Damit verbinden wir die Hoffnung, dass nicht nur die Spenden für die Hilfe in weiteren Familien gesammelt werden können, sondern dass wir auch das Thema „Kinder in PTBS-belasteten Soldatenfamilien“ transportieren können.
Sie können uns dabei aktiv unterstützen - natürlich über Ihre Spendenbereitschaft, aber auch und vor allem dadurch, dass Sie von „Mein Papa hat Trauma“ erzählen. Und wenn Sie möchten, dann teilen Sie uns und allen Interessenten doch Ihre Meinung über die Projektpinwand auf www.wo2oder3.de mit. Dazu laden wir Sie von der Familienstiftung aus sehr herzlich ein. Damit beginnt nun die spannende Finanzierungsphase unseres Crowdfunding-Projekts, bitte machen Sie mit!
Der erste Tag der Fanphase - viel Grund zur Dankbarkeit
Nach nur einem Tag haben sich bereits 93 Menschen als Fans unseres Projektes eingetragen und uns damit schon ganz nah an das Ziel von 100 Befürwortern gebracht. Das ist großartig und wir bedanken uns bei allen, die uns sofort nach Vorstellung von "Mein Papa hat Trauma" unterstützt haben !!!