Über das Projekt
Beschaffung von Schutzkleidung und Arbeitsgerät für Bienenhalter in zwei Pfarreien der Diözese Njombe
- Finanzierungszeitraum:
- 11.11.2019 - 08.01.2020
- Realisierungszeitraum:
- Januar bis Mai 2020
Es geht um Hilfe zur Selbsthilfe.
ln zwei Pfarreien der Diözese haben sich jeweils mehrere Leute,
die Bienenhaltung betreiben wollen, zu einer Imkergruppe
zusammengefunden. Erste Bienenwohnungen wurden aufgestellt und sind
besiedelt.
Für effektiveres Arbeiten, vor allem für die Ernte des Honigs
werden Schutzkleidung un Arbeitsgerät benötigt.
Zielgruppe sind Kleinbauernfamilien. Mit den Erträgen aus den
kleinen landwirtschaftlichen Parzellen lassen sich z.B. kaum die
Schulgebühren für die Kinder bezahlen. Ein kleines
Zusatzeinkommen aus der Bienenhaltung würde den finanziellen
Spielraum der Familien erweitern. Höhere Ausgaben für eine
bessere Ausbildung der Kinder und für die Gesundheit der Familie
wären möglich.
Die Gruppen bestehen aus Frauen und Männern.
Bienenhonig wird als Lebens- und Heilmittel hoch geschätzt und
hat einen stabilen Preis, auch in ländlichen Regionen..
Mit guten Arbeitsgeräten und angepasster Ausrüstung lässt sich
die Qualität des Honigs und somit dessen Absatzmöglichkeit
verbessern.
Mit Erträgen aus der Landwirtschaft allein lassen sich keine
großen Sprünge machen. Gleichartige Produkte (hauptsächlich
Mais, Maniok, Bohnen), marktferne Lage und die Abhängigkeit vom
Zwischenhandel (Transporteur) drücken die erzielbaren Preise. Zwar
sind mit Bewässerung, z.B. im Gemüsebau, mehrere Ernten im Jahr
möglich, aber die Ausgangslage verbessert sich dadurch kaum.
Eines der vielen Grundprobleme besteht darin, dass Kleinbauern kaum
zusammenarbeiten. Zu schwer wiegen die negativen Erfahrungen aus
der Zeit der Zwangszusammenschlüsse; "Cooperative"
(Genossenschaft) ist bis heute ein Un-Wort. Immerhin sind lokal und
in bestimmten Feldern wieder Anfänge von Zusammenschlüssen zu
beobachten, oft unter Frauen. Die Bildung der beiden Imkergruppen
könnte ein weiterer Schritt auf diesem steinigen Weg sein.
Änderung von gesellschaftlichen Strukturen und Normen braucht
Zeit. Auch wenn sie langsam vorankommen: Wichtig ist, dass es diese
Prozesse gibt. Rad- oder motorradfahrende Frauen: Vor zwanzig
Jahren undenkbar, heute ein immer häufiger zu sehendes Bild, auch
auf dem Land.
Die nun beginnende Imkerei orientiert sich an traditionellen
Formen: Leere Bienenwohnungen einfachster Art werden im Busch
aufgehängt und mit Bienenwachs als Schwamköder versehen. In den
Schwarmzeiten (2 Mal im Jahr) werden die meisten dieser
Bienenwohnungen besiedelt. Je nach Stärke der eingezogenen Völker
kann man nach einer gewissen Zeit Honig entnehmen, meist zwei Mal
im Jahr.
Da die Bienenwohnungen nicht mit beweglichen Rähmchen versehen
sind, errichten die Bienen Naturwabenbau. Die geernteten Waben
werden, erwärmt durch die Sonne, in einen Eimer austropfen lassen.
Die hygienischen Umstände sind rudimentär, das so gewonnene
Produkt Honig lässt zu wünschen übrig, ist aber gleichwohl
begehrt.
Der Ansatz, von Anfang an mit Kästen, beweglichen Rähmchen und
Schleuder zu arbeiten, wurde, obwohl sicher bienenschonender und
nachhaltiger, zugunsten der lokal üblichen Arbeitsweise
zurückgestellt. Im Laufe der Begleitung ist es vielleicht
möglich, die Vorteile modernerer Betriebsweisen zu vermitteln.
In einem Umfeld, das mit Ressourcen- und Artenschwund ähnlich
wie Mitteleuropa zu kämpfen hat, wäre ein Umdenken dringend
nötig. Alte Gewissheiten schwinden: In manchen Landesteilen fällt
die Besiedelungsrate von aufgestellten Bienenwohnungen merklich.
Der Wald schrumpft und mit ihm die Grundlage für frei lebende
Bienenvölker.
Wichtig ist also, dass ein Anfang gemacht wird und eine Grundlage
geschaffen ist, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben.
Für jede der beiden Gruppen sollen zwei bis drei Schutzanzüge,
ein Smoker, Besen, Honigeimer und Siebe beschafft werden.
Gute Schutzkleidung ermöglicht eine entspannteres und
sorgfältigeres Arbeiten an den Bienen. Die Bienen werden geschont,
verbleiben an Ort und Stelle und produzieren weiter.
Für den Fall der Überfinanzierung können weitere Gruppen in der
Diözese gefördert werden.
Seitens der Diözese Njombe ist Father Yohannes Kaluwa,
Diözesanpriester, zuständig.
Die Diözese Njombe und eine der beiden Pfarreien wurden vom
Antragsteller im Oktober 2018 im Rahmen eines Beratungsauftrages
als Senior Experte (SES, Bonn) besucht. Die Bienenhaltung an den
besuchten Orten bietet ausreichend Aussicht auf Erfolg.
Besonderer Dank gebührt dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor e.
V., Aachen. Misereor hat sich bereiterklärt, bei diesem Projekt
eine tragende treuhänderische Rolle als der gemeinnützige Partner
zu übernehmen. Insbesondere werden auch alle Zahlungen über
Misereor an die Diözese Njombe geleistet.
Projekt-ID: 12655
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