Am 24. Februar überfiel Russland die Ukraine. Der Angriff
verursacht nicht nur unermessliches menschliches Leid, nicht nur
werden Wohnraum und Infrastruktur zerstört. Betroffen und bedroht
sind auch zahllose Kulturgüter, schützenswerte Bauten, Museen und
ihre Sammlungen, Bibliotheken, Archive, Kirchen oder Synagogen –
kurz: das materielle kulturelle Erbe und Gedächtnis der Ukraine
droht unwiderruflich zerstört zu werden! Neben umfangreichen
humanitären Hilfsmaßnahmen sind daher auch aufwendige
Hilfsmaßnahmen für die wertvollen ukrainischen Museumssammlungen
und Kulturschätze, die teilweise UNESCO-Welterbe-Status besitzen,
dringend notwendig. Der Krieg hat bereits jetzt viele Kulturgüter
und Denkmäler zerstört und bedroht nun auch die großen
Nationalmuseen in Kiew und Lwiw/Lemberg. Dringend notwendig sind
daher Lieferungen von Spezialfeuerlöschern und Brandschutzdecken
sowie Verpackungs- und Transportmaterial zum Verpacken und
Deponieren der wertvollen Sammlungen. Benötigt werden aber auch
spezielle Brandschutzmittel zum Schutz der einzigartigen, teilweise
unter UNESCO-Welterbeschutz stehenden Holzkirchen aus dem 16.-19.
Jahrhundert.
Um möglichst rasch und unbürokratisch alles Menschenmögliche zu
tun, um auch diese Einrichtungen und ihre Sammlungen zu schützen,
wurde kurz nach Kriegsbeginn ein „Netzwerk Kulturgutschutz
Ukraine“ gegründet. Dieses wird ehrenamtlich von Mitgliedern des
Deutschen Kunsthistorikerverbandes e.V., deutschen Museen und
Kunstakademien, einem Verbund deutscher Kunstspeditionen und
Kunsthändlern, von Mitarbeitern des Landesfeuerwehrverbandes
Rheinland-Pfalz sowie Mitgliedern der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz betrieben.
Ein entscheidender Vorteil dieses ehrenamtlichen Netzwerks und
seiner Hilfsinitiative ist ihre schnelle, absolut unbürokratische
Reaktions- und Handlungsfähigkeit, die es bereits wenige Tage nach
Kriegsbeginn ermöglichte, erste Materiallieferungen für Museen
nach Lwiw/Lemberg und Kiew zu bringen. Seit Mitte März wurden auf
diese Weise mehrere Transporte mit Sachspenden für den Schutz von
Kulturgütern (z.B. Verpackungsmaterial, Transportkisten,
Feuerlöscher, Brandschutzmaterialien, Arbeitsgeräte, Werkzeuge
etc.) mittels Straßen- und Bahntransporten auf den Weg gebracht,
weitere Transporte sind in Vorbereitung. Neben den bereits
organisierten umfangreichen Sachspenden benötigt die
Hilfsinitiative dringend Geldspenden, um kurzfristig benötigtes
Material umgehend bestellen und in die Ukraine liefern zu
können.