Freizeitsport für junge Erwachsene

ISV Alsterdorf

Das Angebot "Freizeitsport für junge Erwachsene" des ISV Alsterdorf möchte insbesondere Klient*innen der Eingliederungshilfe in Hamburg-Nord zu mehr Sport- und Bewegungsroutinen im eigenen Alltag verhelfen. Dafür wurde ein inklusiver Raum geschaffen.
ohne Finanzierung Dieses Projekt hat keinen Finanzierungsbedarf!
Teilnehmer von:  Sterne des Sports 2024

Über das Projekt

Begleitet von der VReG: Bewegungsmangel bestimmt den Alltag von einer steigenden Anzahl von Menschen in Deutschland. Insbesondere Klient*innen von Assistenzdienstleistungen im Rahmen der Behindertenhilfe sind von dieser gesellschaftlichen Entwicklung betroffen. Dabei liegt es häufig nicht an mangelnder Motivation: es fehlen geeignete Angebote, in denen inklusive Sportkultur aktiv gestaltet wird. Das Freizeitsport-Angebot des ISV Alsterdorf schafft dort gezielte Zugänge.

Realisierungszeitraum:
Herbst 2024
Worum geht es in diesem Projekt?

Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen mit Behinderung, die bisher noch kein geeignetes Sportangebot finden konnten. Daher beinhaltet das Programm eine breite Palette an Bewegungsübungen, Materialien und Sportarten. So können die Sportler*innen verschiedene Möglichkeiten kennenlernen, ohne Leistungsdruck und mit einem Sicherheitsgefühl in Bewegung zu kommen oder eine neue Sportart auszuprobieren. Mit dem Bau der Barakiel Halle auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung Alsterdorf wurde die Vorstellung verknüpft, einen Raum für inklusiven Sport mit Verantwortung zu schaffen. Im Anschluss an den Bau folgte somit die Herausforderung, diesen Ort in seinem Potenzial voll auszuschöpfen und eine Vielfalt neuer Inklusionssport-Konzepte ins Leben zu rufen. Die Entwicklung und Etablierung erforderten ein interdisziplinäres Zusammenwirken von Fachkräften aus u.a. Sport- und Sozialberufen. Beteiligte dieses Prozesses gründeten den Verein ISV Alsterdorf, um verstetigten Angeboten eine geeignete Struktur zu bieten und ein Potential für gelingende Teilhabe am Sport von Menschen mit Behinderung zu wecken. Nachdem in dem Verein die Freizeitsport-Gruppe entstehen konnte, schlossen zwei Trainer*innen des Angebots eine Rehasport-B-Lizenz für den Bereich Orthopädie ab und konnten so ihr Wissen für die Sportpraxis hinsichtlich einiger relevanter Punkte im Inklusionssport vertiefen, insbesondere was die sichere Durchführung betrifft. Mittlerweile hat die Gruppe mehrere Aktive über eine Rehasport-Verordnung, die sich über den Abbau der finanziellen Hürde in ihrem Wunsch nach regelmäßiger sportlicher Aktivität gestärkt sehen. In dem Angebot zeigt sich, welche Bedingungen für eine gelingendes Inklusionssport-Angebot sehr hilfreich sind: die örtliche Nähe und der gute Kontakt zu Einrichtungen der Eingliederungshilfe über die Evangelische Stiftung Alsterdorf bilden eine wichtige Grundlage. Über diesen Verteiler würden auch Klient*innen von anderen Trägern der Eingliederungshilfe auf das Angebot aufmerksam. Durch die Zeit am späten Nachmittag von 17:15-18:15 Uhr können die Teilnehmer*innen den Sport gut in ihren Arbeitsalltag einplanen. Es sollen weiterhin mit dem Freizeitsport-Angebot geeignete Bedingungen für ein inklusives Bewegungsangebot geschaffen werden und gleichzeitig kann ein solches Angebot auch als Schnittstelle des Austausches zwischen Trainer*innen dienen, um dem inklusiven Sport in Hamburg dringend benötigtes Personal zu liefern. Dies konnte mit Interessierten und bereits Aktiven in Form von Hospitationen, z.B. im Rahmen der HSB-Zusatzqualifikation „Inklusion im Sport“ geschehen. Die Gruppe hat sich im Laufe ihres jahrelangen Bestehens zu einem wichtigen Ort für Inklusionssport in Hamburg entwickelt und soll als etablierte Maßnahme weiterhin Anstoß für weitere Vereinsangebote und gesellschaftliche Gleichberechtigung sein.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Die Freizeitsport-Gruppe des ISV Alsterdorf wurde mit dem Ziel geschaffen, eine gleichberechtige Teilnahme an Freizeit- und Sportaktivitäten im Sinne des Art. 30 Abs. 5 UN-BRK für junge Erwachsene mit Behinderung zu ermöglichen. Dafür bietet der Verein gute Voraussetzungen: in direkter Umgebung befinden sich viele Einrichtungen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, einem großen Unternehmen der Eingliederungshilfe. Diese umfassen u.a. Wohnhäuser mit Assistenzdienstleistungen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung gem. § 219 SGB IX, ein Krankenhaus und eine Schule. Durch die örtliche Nähe, inhaltliche Überschneidungen der Arbeitsansätze sowie gute Kontakte in die Einrichtungen konnten regelmäßig Menschen mit Behinderung für eine Teilnahme am Sportangebot hinzugewonnen werden. Der ISV Alsterdorf möchte sich der Aufgabe widmen, Menschen (mit Behinderung) über den Kontext des Unternehmens der Evangelischen Stiftung Alsterdorf hinaus in vielfältiger Weise an Sportangeboten zu beteiligen. Hierbei soll vor allem der Stadtteil Hamburg-Alsterdorf angesprochen werden, jedoch wurden je nach Möglichkeiten und Bedarfen auch Angebote in weiteren Stadtteilen Hamburgs wie z.B. auf St. Pauli oder in Wilhelmsburg aufgebaut. Der Freizeitsport soll dabei einen Beitrag zu gelingender Inklusion im Hamburger Sport leisten. Mit seiner Ausrichtung für junge Erwachsene ergänzt er bestehende Angebote in der Umgebung, die Kinder und Jugendliche ansprechen. So konnte für die Teilnehmer*innen ein Übergang geschaffen werden, wo nach dem Schul-, Kinder- und Jugendsport bisher insbesondere im Inklusionssport-Bereich Angebote kaum oder gar nicht vorhanden waren. Nach wie vor besteht diesbezüglich auch in Hamburg ein Mangel, wodurch der Freizeitsport auch mit dem Ziel verbunden ist, diesem entgegenzuwirken, indem neue Teilnehmer*innen hinzugewonnen werden können und bei erfolgreicher Verstetigung der Gruppe diese als Beispiel für den Aufbau weiterer Angebote dienen kann. Hiermit wird die Vision verbunden, eine flächendeckende Infrastruktur inklusiver Sportangebote vorzufinden. Diese Bewerbung steht daher auch im Zusammenhang mit der Zielvorstellung, weiter Öffentlichkeit für das Thema Inklusion im Sport herzustellen, um gelingende Momente zu teilen, den Hamburger Sport damit weiter zu öffnen und zu entwickeln.

Wer steht hinter dem Projekt?
ISV Alsterdorf

Das Angebot ist eine Sparte des Vereins ISV (Inklusions-Sport-Verein) Alsterdorf, der 2018 zum Aufbau und der Verstetigung inklusiver Sport- und Bewegungsangebote gegründet wurde. Das Angebot "Freizeitsport für junge Erwachsene" war in der Entstehungszeit des Vereins das erste Angebot und wird heute von einem Trainer mit einer B-Lizenz Rehasport für den Bereich Orthopädie angeleitet. Initiiert wurde die Konzeption des Angebots durch eine junge Frau mit Behinderung, die erfolglos ein passendes Angebot suchte und in einer in der Nähe des Vereinssitzes gelegenen Werkstatt für Menschen mit Behinderung (von alsterarbeit) beschäftigt war. So konnte eine erste Vorstellung davon entwickelt werden, was für ein gelingendes Angebot benötigt wird und wie ein gemeinsames Sporttreiben in der Gruppe für alle Beteiligten eine vielfältig fördernde Grundlage bietet. Die aktiven Sportler*innen mit ihrer Motivation, Anforderungen an das Sportangebot und Anliegen für Veränderungen sind zentrale Figuren für das Gelingen des Angebots. Ohne ihre Teilnahme und Freude an der Bewegung würde das Angebot nicht bestehen können. Da es weniger vergleichbare Standards und Angebote als in anderen Sportbereichen gibt, können hier auch neue und innovativere Übungen, Sportgeräte und Spielformen eingesetzt werden. Für die Gestaltung des Freizeitsports gibt es neben den Grundinhalten, die der Trainer vorgibt und ein Mindestmaß an körperlicher Erwärmung und Sicherheit gewährleisten sollen, viel Freiraum für die eigenen Ideen der Teilnehmer*innen. Dies ist eine häufig willkommene, wenn auch nicht immer gewohnte Situation für viele Klient*innen der Eingliederungshilfe, die in einigen Bereichen ihres Alltags eher viel Strukturierung und Vorgaben gewohnt sind. Weitere wichtige Personen, ohne die der Freizeitsport nicht umgesetzt werden könnte, sind die Eltern, Begleitpersonen und Fachkräfte aus dem Umfeld der Teilnehmer*innen. Da die Wege zum und vom Sport für viele Menschen mit Behinderung nicht selbst organisiert oder physisch bewältigt werden können, ist die Unterstützung von Personen unerlässlich, die eine sichere Begleitung gewährleisten, da diese Aufgabe von dem Trainer nicht mit abgedeckt werden kann. So greifen in Aufbau und Verstetigung des Freizeitsports die Bemühungen vieler Menschen ineinander, die gemeinsam das Ziel eines gleichberechtigteren Zugangs von Menschen mit Behinderung zu organisiertem Sport verfolgen.

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Impressum / Kontakt

ISV Alsterdorf
Johannes Fürst
Paul-Stritter-Weg 5a
22297 Hamburg
Deutschland

Project-ID: 27024