Über das Projekt
Unter Trägerschaft der Franckeschen Stiftungen und fachlich begleitet durch C. Rymatzki produziert S. Fietz im Musikverlag Abakus ein Musical zu A.H. Francke als CD mit Text- und Notenmaterial. 2021 hat der Frankfurter Autor H. Wegner-Nord die Texte verfasst und S. Fietz die Melodien komponiert. Derzeit werden musikalische Arrangements erstellt und hiermit sollen nun die Studioaufnahmen finanziert werden .
- Finanzierungszeitraum:
- 03.05.2022 - 18.06.2022
- Realisierungszeitraum:
- August-September 2022
August Hermann Francke (1663-1727), Pfarrer und
Theologieprofessor in Halle/Saale, ist einer der zentralen
Persönlichkeiten der größten protestantischen Reformbewegung,
des Pietismus im 17. und 18. Jahrhundert. Er wirkte zunächst als
Sozialreformer auf dem Gebiet der Bildung, indem er vor den Toren
Halles eine Schulstadt für über 2.000 Schülerinnen und Schüler
erstmals aus bürgerschaftlichem Engagement heraus mit Spenden und
selbsterschlossenen Finanzmitteln errichtete. Die Franckeschen
Stiftungen sind bis heute ein "Bildungskosmos"
vielfältiger Einrichtungen, der sich nun wiederholt für die
Aufnahme in die Liste des Weltkultur-erbes der UNESCO bewirbt. Mit
Waisenhaus, Jungen- und Mädchenschulen, dem Pädagogium für
adlige Kinder, einem Internat für englische Zöglinge, dem ersten
Kinderkrankenhaus und dem ersten Lehrerbildungsseminar entstand
eine ausdifferenzierte Bildungslandschaft, die neue pädagogische
Ansätze wie den Realienunterricht und handwerkliche Ausbildung
auch für Adlige aufgriff.
Francke gründete 1710 die erste Bibelanstalt der Welt, die mit
ihren äußerst kostengünstigen Exemplaren Luthers Anliegen
endlich in die Tat umsetzte, die Lutherbibel in die Haushalte zu
bringen. 1706 gründete er als erster Protestant eine
Missionseinrichtung in Indien. Kurz vor seinem Tod unterstützte er
das Anliegen eines Schülers, eine weitere Missionsanstalt zu
gründen, die erstmals allein aus Spendengeldern eines
Freundeskreises finanziert wurde. Mit seinen Reformen gab Francke
dem evangelischen Glauben und der protestantischen Theologie
Antwort auf die entstandenen Fragen der beginnenden Neuzeit wie
Individualisierung, Subjektivierung, Globalisierung,
Medialisierung, aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens
durch bürgerschaftliches Engagement, Neuordnung des Sozialwesens
durch Subsidiarität und spendenfinanziertes Unternehmertum in der
Kirche.
1. möchte das Projekt Lokal- und Kulturgeschichte in der Region
und weit darüber hinaus bekannt machen. Hinter der Entscheidung
der Deutschen Kultusministerkonferenz 2015, die Franckeschen
Stiftungen zum UNESCO-Weltkulturerbe zu nominieren, steckt die
Tatsache, dass die kirchl. Reformbewegung des Pietismus hier zu
Beginn der Neuzeit völlig neue Wege beschritten hat, die bis heute
unsere Kultur prägen (einzigartige Schulstadt mit zahlreichen
Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, erstes protestantisches
Missionsunternehmen in Ostindien sowie unter Juden und Muslimen,
erste Bibelanstalt der Welt, erstes Kinderkrankenhaus, Anfänge der
Anstaltsdiakonie, Erschließung eigenständiger Finanzquellen für
wohltätige Einrichtungen: Freundeskreis, Apotheke, Buchdruckerei
und Verlag). Die hier vollzogenen grundlegenden Sozial-, Bildungs-
und Gesellschaftsreformen dokumentieren den Aufbruch in die
moderne, bürgerliche Gesellschaft, wo Bildungs- und Sozialarbeit
nicht nur der Regierung und dem Adel überlassen wurde, sondern vom
Bürgertum selbst initiiert wurde. Die starke Vernetzung der
damaligen Anstalten in ganz Deutschland, England, Russland,
Osteuropa, den USA, Dänemark und Ostindien führt Forscher aus all
diesen Ländern regelmäßig zu internationalen Kongressen nach
Halle und ist bundesweit von touristischem Interesse.
2. soll das Projekt kirchen- und religionsgeschichtlich eine Form
des frühneuzeitlichen Protestantismus wieder neu ins Gespräch
bringen, die im 18. Jahrhundert bestimmend war und weltweit bis
heute immer wieder für kirchliche Erneuerung und Reformen sorgt.
Von gegenwärtiger Bedeutung ist vor allem die Verklammerung von
ureigener christlicher Spiritualität mit dem Anliegen der
Gestaltung und Veränderung von vielen Teilen der ganzen
Gesellschaft. Eine Symbiose, die sich gegenwärtig alternativ in
einer politisch-gesellschaftlichen oder einer innerkirchlich
religiösen Form von Glauben ausdifferenziert hat und somit
auseinandergefallen ist.
3. sollen mit der Form des Musicals mit allen dazugehörigen
Materialien (CD, Playback-CD, Notenmaterial, Texthefte ...)
Aufführungsformate geschaffen werden, die in Eigenverantwortung
realisiert werden können, z.B. in Schulen, Kirchengemeinden und
-tagen, Städten und Kommunen mit Bezug zu Francke (Halle, Leipzig,
Erfurt, Gotha, Lübeck, Lüneburg, Berlin, Dresden, Frankfurt,
Stuttgart und Württemberg, Siegerland, Vogtland, Erzgebirge
...).
1. Um das Leben und Wirken Franckes lokal- und
kulturgeschichtlich allgemeinverständlich ins Gespräch zu
bringen.
2. Um eine Diskussion über ganzheitliche Erneuerung in Kirchen und
Freikirchen anzuregen, wo die Entdeckung der Wurzeln und
Kraftquellen geistlichen Lebens genauso im Fokus stehen wie die
Bereitschaft, soziale und gesellschaftliche Verantwortung in Kirche
und Staat zu übernehmen.
3. Um Fragen von kirchlicher Erneuerung allgemeinverständlich mit
Popmusik in die Öffentlichkeit zu tragen und einen Prozess des
Nachdenkens über die Zukunft von Kirchen und Gemeinden
anzuregen.
4. Um hochwertige Studioaufnahmen für das Musikprojekt zu
ermöglichen.
5. Um Teil einer Gemeinschaft zu sein, die eine Erneuerung von
Kirche und Gesellschaft anstrebt und denen das Musical eine
gemeinsame Sprache verleiht.
2021 wurden bereits die Lied- und Musicaltexte verfasst und es
erfolgte die Komposition der 16 Lieder, zu denen derzeit die
Arrangements erstellt werden. Wenn die angestrebte Summe zustande
kommt, können dafür ab Frühsommer die Hälfte der
Studioaufnahmen für die CD und Lieddateien in den Studios von
Abakus-Musik - Greifenstein finanziert werden.
Sollten mehr Spenden zustande kommen, werden davon die restlichen
Studiokosten beglichen.
1. Projektträger sind die Franckeschen Stiftungen als Stiftung
des öffentl. Rechts des Landes Sachsen-Anhalt (Franckeplatz 1,
Haus 37; 06110 Halle/Saale; www.francke-halle.de). Als
moderne Bildungseinrichtung mit Schulen, Kindertagesstätten,
Tagungszentrum, Fakultäten der Martin-Luther-Universität und
vielen weiteren Einrichtungen steht sie in Kontinuität zur
Schulstadt, die August Hermann Francke gegründet hatte.
Vertreten wird der Projektträger durch seinen Direktor Prof. Dr.
Thomas Müller-Bahlke.
2. Autorisiert durch den Träger koordiniert das Projekt Pfarrer
Dr. Christoph Rymatzki aus Jena als private Initiative. Durch zehn
Jahre Studium in und Forschung über die Geschichte der
Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale reifte der Gedanke zu dem
Projekt. In einer Monographie (2004) und zahlreichen Aufsätzen von
1994 bis 2022 publiziert er zur Geschichte der Franckeschen
Stiftungen und des Pietismus. Seit 2011 ist er Mitglied der
bundesweiten Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus,
seit 2018 Mitglied im Geschäftsführenden und Planenden Ausschuss
dieser Kommission. Durch zahlreiches Einüben und Aufführen von
Fietz-Musicals seit 2002 sowie als Veranstalter von diversen
Konzerten mit ihm 2009-2019 in unterschiedlichen Kirchen sowie im
Planetarium Jena entstand eine enge Zusammenarbeit mit dem
Künstler.
3. Siegfried Fietz als Musiker und Musikproduzent im hessischen
Greifenstein (www.abakusmusik.de) hat das Neue Geistliche Lied im
deutschsprachigen Raum der Kirchen maßgeblich beeinflusst. Seit
1974 erschienen in seiner Musikproduktionsfirma und dem Verlag
ABAKUS Musik Barbara Fietz über 320 Produktionen, die meisten von
ihm selbst, darunter zahlreiche Musicals und aufwändige
Pop-Oratorien. Bekannt durch innovative Musikprojekte in
Zusammenarbeit mit anderen Musikern und Projektpartnern in
Deutschland, den USA und Großbritannien. Mit seinen Musicals und
Liedern ist er in Kirchen, Schulen, auf Kirchen- und
Katholikentage, bei Sternsinger- und World-Vision-Projekten
präsent. Nach mehreren Alben zu Dietrich Bonhoeffer (u.a. das 2021
zum beliebtesten Gesangbuchlied gekührte "Von guten
Mächten") widmete er sich in den letzten Jahren wieder
verstärkt Projekten zu kirchengeschichtlichen Themen, z.B. Wilhelm
von Oranien (2004), Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein
(2011), Martin Luther (2012), Franziskus (2016), Martin Niemöller
(2018).
4. Die Lied- und Musicaltexte wurden von Helwig Wegner-Nord aus
Frankfurt/M erstellt. Der ehemalige Pfarrer und Leiter des
Medienhauses der Ev. Kirche von Hessen und Nassau in Frankfurt/Main
ist als Autor und Sprecher des „Wortes zum Sonntag“ in der ARD
bekannt, als Buchautor tätig und ebenso als Textautor für
verschiedene Musikprojekte von Siegfried Fietz (Martin Niemöller
u.a.).
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