1. möchte das Projekt Lokal- und Kulturgeschichte in der Region
und weit darüber hinaus bekannt machen. Hinter der Entscheidung
der Deutschen Kultusministerkonferenz 2015, die Franckeschen
Stiftungen zum UNESCO-Weltkulturerbe zu nominieren, steckt die
Tatsache, dass die kirchl. Reformbewegung des Pietismus hier zu
Beginn der Neuzeit völlig neue Wege beschritten hat, die bis heute
unsere Kultur prägen (einzigartige Schulstadt mit zahlreichen
Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, erstes protestantisches
Missionsunternehmen in Ostindien sowie unter Juden und Muslimen,
erste Bibelanstalt der Welt, erstes Kinderkrankenhaus, Anfänge der
Anstaltsdiakonie, Erschließung eigenständiger Finanzquellen für
wohltätige Einrichtungen: Freundeskreis, Apotheke, Buchdruckerei
und Verlag). Die hier vollzogenen grundlegenden Sozial-, Bildungs-
und Gesellschaftsreformen dokumentieren den Aufbruch in die
moderne, bürgerliche Gesellschaft, wo Bildungs- und Sozialarbeit
nicht nur der Regierung und dem Adel überlassen wurde, sondern vom
Bürgertum selbst initiiert wurde. Die starke Vernetzung der
damaligen Anstalten in ganz Deutschland, England, Russland,
Osteuropa, den USA, Dänemark und Ostindien führt Forscher aus all
diesen Ländern regelmäßig zu internationalen Kongressen nach
Halle und ist bundesweit von touristischem Interesse.
2. soll das Projekt kirchen- und religionsgeschichtlich eine Form
des frühneuzeitlichen Protestantismus wieder neu ins Gespräch
bringen, die im 18. Jahrhundert bestimmend war und weltweit bis
heute immer wieder für kirchliche Erneuerung und Reformen sorgt.
Von gegenwärtiger Bedeutung ist vor allem die Verklammerung von
ureigener christlicher Spiritualität mit dem Anliegen der
Gestaltung und Veränderung von vielen Teilen der ganzen
Gesellschaft. Eine Symbiose, die sich gegenwärtig alternativ in
einer politisch-gesellschaftlichen oder einer innerkirchlich
religiösen Form von Glauben ausdifferenziert hat und somit
auseinandergefallen ist.
3. sollen mit der Form des Musicals mit allen dazugehörigen
Materialien (CD, Playback-CD, Notenmaterial, Texthefte ...)
Aufführungsformate geschaffen werden, die in Eigenverantwortung
realisiert werden können, z.B. in Schulen, Kirchengemeinden und
-tagen, Städten und Kommunen mit Bezug zu Francke (Halle, Leipzig,
Erfurt, Gotha, Lübeck, Lüneburg, Berlin, Dresden, Frankfurt,
Stuttgart und Württemberg, Siegerland, Vogtland, Erzgebirge
...).