Bei der Ausbildung eines Assistenzhundes in der Form einer
SELBSTausbildung werden die HalterInnen intensiv geschult um ihren
Hund selbst ausbilden zu können. Sie erlernen selbständiges
Planen von Trainingszielen und selbständiges Durchführen von
Trainingsaufgaben. Parallel findet häufig auch eine
Persönlichkeitsentwicklung bei den HalterInnen statt, da die
AusbilderInnen auch intensiv auf der menschlichen Ebene beratend
und unterstützend tätig sind im Sinne von:
- Selbstvertrauen in die eigenen Kompetenzen entwickeln und
stärken,
- Unterstützung bei der Findung von Lösungen (wenn Probleme
auftreten),
- Lernen am Modell (von AusbilderInnen und deren Hund),
- neue Schritte gehen lernen - gemeinsam mit dem Assistenzhund -
z.B. in die Uni gehen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
fahren, eine Arbeitsstelle mit Assistenzhund finden.
Darüber hinaus erwerben die HalterInnen Kompetenzen im Umgang
mit täglichen Aufgaben, wie Trainingsaufgaben selbständig zu
trainieren und zu wiederholen, sie übernehmen Verantwortung für
den Hund und für die Erreichung der Trainingsziele, sie lernen
fokussiert an einem Ziel dran zu bleiben, sind motiviert Energie,
Zeit und Kraft aufzubringen für das Ausbildungsziel zu einer
geprüften Mensch-Assistenzhunde-Gemeinschaft.
Für jeden, der sich aktuell in der Selbstausbildung für einen
Assistenzhund befindet oder diese bereits abgeschlossen hat, hat
sich die Lebensqualität, Selbständigkeit und Unabhängigkeit
erhöht. Viele können erst gemeinsam mit dem Assistenzhund wieder
ein Studium aufnehmen, einer Tätigkeit nachgehen und am sozialen
Leben teilnehmen.
Assistenzhunde können bereits während der Ausbildung
unterstützen. Dafür gibt es viele individuelle Beispiele.
Hier ist das Beispiel eines Assistenzhundes in Ausbildung für
einen Menschen mit einer komplexen Traumafolgestörung und
Dissoziativen Störungen. Der Assistenzhund erlernt unter anderem
aufkommende Dissoziationen, Panikattacken und Krampfanfälle
frühzeitig zu erkennen, anzuzeigen und zu unterbrechen. Das gibt
dem Menschen, der auf einen Assistenzhund als Hilfsmittel
angewiesen ist, die erforderliche Sicherheit für die Bewegung im
öffentlichen Raum. Außerdem kann ein Assistenzhund seinen
Menschen zur Therapie, zur Bewegung an der frischen Luft und zum
Einkaufen begleiten. Dabei hilft der Assistenzhund bei der
Orientierung, im Hier und Jetzt zu bleiben, gibt Sicherheit durch
Kontakt und Anwesenheit, warnt vor Triggern und ermöglicht so
wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.