Über das Projekt
Seit ihrer Flucht aus Afghanistan engagiert sich Sofia Hisaba (Name geändert) in München ehrenamtlich für afghanische Frauen und Kinder. Mit der Veröffentlichung ihrer Fluchtgeschichte in Form eines Buches und einer Lesungsreihe möchte sie afghanische Frauen in München motivieren, sich aus ungerechten patriarchalischen Moralvorstellungen der Heimat zu emanzipieren sowie in unserer Stadtgesellschaft einen interkulturellen Dialog zwischen Münchnern und geflüchteten Menschen anstoßen.
- Finanzierungszeitraum:
- 01.04.2019 - 13.06.2019
- Realisierungszeitraum:
- Herbst/Winter 2019
Sofia Hisaba (Name geändert) ist 1982 von Afghanistan nach
Deutschland geflohen. Seitdem lebt und arbeitet sie hier in
München und engagiert sich ehrenamtlich in einer selbst
gegründeten Initiative für afghanische Frauen sowie für
geflüchtete Frauen und Kinder. In ihrer Erzählung „Schrei in
die Welt“ beschreibt sie ihre eigenen Lebens- und
Fluchterfahrungen sowie ihre gelungene Integration hier in
Deutschland. In ihrer ehrenamtlichen Arbeit in München stellte sie
fest, dass es vielen der afghanischen Frauen in Deutschland
ähnlich erging und ergeht wie ihr selbst: wie schwer es ist, die
Herausforderungen der Identitätsfindung mit neuen
gesellschaftlichen Werten nach einer existentiell bedrohlichen
Flucht- oder Migrationsgeschichte in Deutschland zu meistern sowie
sich aus ungerechten Strukturen der Herkunftsfamilien zu
emanzipieren.
Gleichzeitig bewegt sie ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit
gegenüber Deutschland, das ihr hier ein freies Leben ermöglicht.
Beides war Motivation dafür, ihre eigenen Fluchterfahrungen in
einer Erzählung aufzuschreiben. Mithilfe des Crowdfundings möchte
sie diese Geschichte als Buch veröffentlichen sowie eine
Lesungsreihe in München organisieren. Die Lebensgeschichte von
Sofia Hisaba liegt bisher nur in einem nicht redigierten Manuskript
vor. Um sie veröffentlichen zu können, bedarf es eines Lektorats
und einer Herausgabe als Buch. Dann soll eine Lesungsreihe an
verschiedenen Orten in München die Geschichte zugänglich machen
und Austausch in Gespräch und Diskussion fördern. Die Reihe
richtet sich einerseits an Münchner Bürgerinnen und Bürger, die
am interkulturellen Austausch interessiert sind oder die selbst
Geflüchtete unterstützen. Andererseits sollen afghanische Frauen
und Mädchen, die in München leben, ermutigt werden, ein
selbstbestimmtes Leben nach ihren eigenen Werten und Bedürfnissen
in unserer Gesellschaft zu leben.
Für die afghanischen Frauen soll die Veröffentlichung und Diskussion des Buches vor allem die Funktion des Empowerment erfüllen: Sofia Hisabas Engagement in München besitzt eine Vorbildfunktion und ermutigt die Frauen, es ihr nachzutun. Es soll sie unterstützen, sich aus möglicherweise ungerechten patriarchalischen Strukturen ihrer Herkunftsfamilien zu befreien, dadurch dass sie sich dieser bewusst werden und eine positive Alternative aufgezeigt bekommen. Die Lesungsreihe soll außerdem der eigenen gesellschaftlichen Verortung im Sinne von Aufklärung über demokratische Werte hier in Deutschland sowie der Vernetzung der Frauen untereinander dienen.
Die Wirkung für die Stadtgesellschaft kann vor allem darin
liegen, bei Münchnerinnen und Münchnern Vorurteile und
Berührungsängste bezüglich „Geflüchteten“ abzubauen und ein
differenzierteres Verständnis von Integration durch die
Darstellung einer Innenperspektive zu schaffen. So können sich
mögliche Ängste vor “den Fremden” auflösen: die äußerst
menschliche, caritative und engagierte Einstellung von Sofia Hisaba
zeigt die universellen menschlichen Werte von Dankbarkeit,
Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Freiheitsliebe auf.
Außerdem wird an ihrer Geschichte deutlich, welche menschlichen
Ressourcen Migration und Integration freisetzen können.
Sofia Hisaba gründete 1996 eine selbstorganisierte Initiative
für afghanische Kinder, Jugendliche und Frauen, die
Bildungsangebote zu Deutsch, Englisch, Mathematik, afghanischer
Sprache, Kultur und Musik macht. Seit 2016 leistet sie außerdem
Hilfestellung für Geflüchtete, unterstützt beim Briefeschreiben,
bei Behördengängen und dem Erklären des deutschen Gesundheits-
und Sozialsystems. Seit Anfang 2017 gibt sie Deutschunterricht für
geflüchtete afghanische Frauen in der Gemeinschaftsunterkunft in
Freimann, in Kooperation mit dem Sozialdienst der Inneren Mission.
Sie erhält für die Arbeit in ihrer Gruppe Förderung über die
Münchener Selbsthilfeförderung sowie die Kurspauschale der lagfa
Bayern für den Deutschunterricht. Sofia Hisaba wurde mit der
Anerkennung für Ehrenamtliches Engagement der Landeshauptstadt
München („München Dankt“) ausgezeichnet.
Mit ihrem Buch möchte sie der Gesellschaft etwas zurückgeben,
indem sie ihre Geschichte als Brücke für ein Miteinander zwischen
den afghanischen Frauen, die hier leben, und der Stadtgesellschaft
zur Verfügung stellt.
Zur Finanzierung des Projekts gibt es in der Münchner Stiftungs-
und Förderlandschaft keine anderen passenden Förderstränge.
Es hat sich bereits ein Verlag gefunden, der das Lektorat und
die Herausgabe des Manuskripts als Buch gegen einen
Druckkostenzuschuss umsetzen kann. Die Lesungsreihe würde durch
die professionelle Unterstützung des Selbsthilfezentrums München
realisiert werden. Es könnten vier Veranstaltungen an
unterschiedlichen Orten in München stattfinden, wie z.B. in einem
Nachbarschaftstreff oder Kultur-Café, in einer Unterkunft für
Geflüchtete, in einem Buchladen sowie in einem Kultur- und
Begegnungszentrum. Das Buch könnte auf Deutsch vorgelesen werden
und Frau Hisaba würde vor Ort ins Persische übersetzen.
Falls mehr Geld gespendet wird als für die Buchherausgabe und
Lesungsreihe benötigt wird, soll es für die Bezahlung von
Fahrtkosten, Dolmetschereinsätzen und Unterrichtsmaterial in der
ehrenamtlichen Arbeit der Initiative von Frau Hisaba für
geflüchtete Frauen aus Afghanistan eigesetzt werden.
Starter der Kampagne ist das Selbsthilfezentrum München, es hat
seit 1985 einen eigenen Trägerverein, den
FÖSS e.V. (Verein zur Förderung von Selbsthilfe und
Selbstorganisation).
Die Vorstände des Vereins sind Prof. Dr. Gabriela Zink, Susanne
Veit und Fritz Letsch.
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Selbsthilfezentrum München
Ina Plambeck
Westendstrasse 68
80339 München
Deutschland
Das Selbsthilfezentrum München ist Starter der Kampagne, es hat seit 1985 einen eigenen Trägerverein: FÖSS e.V., Verein zur Förderung von Selbsthilfe und Selbstorganisation.
Die Vorstände sind Prof. Dr. Gabriela Zink, Susanne Veit und Fritz Letsch.