Über das Projekt
Haben wir aus der Geschichte gelernt?
Wie können wir verhindern, erneut die Fehler zu machen, die vor 90 Jahren begangen wurden – Menschen auszugrenzen und Hass zu säen?
Du kannst helfen, ein Denkmal zu errichten, das an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. Dieses Projekt steht für Erinnerung, Versöhnung und die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft.
- Finanzierungszeitraum:
- 17.02.2025 - 23.04.2025
- Realisierungszeitraum:
- Frühjahr 2025
Es geht um die Errichtung eines Denkmals für die Opfer der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der Entwurf dafür wurde
vom israelischen Künstler Gad Frank erstellt, der als 4-Jähriger
mit seinen Eltern und seinem Bruder nach Palästina auswandern
musste. Seine Großeltern wurden ins KZ Theresienstadt deportiert
und ermordet. Zum Projekt äußert sich der Künstler selbst:
"Diese Skulptur entstand als Ergebnis der Zusammenführung von
Herzen nach vielen Jahren voller Wut, Traurigkeit und tiefer
Trauer. Für all das, was meiner Familie und dem Rest des
jüdischen Volkes in ganz Europa seit 1933 von den deutschen Nazis
angetan wurde.
(…) Meine Abneigung und mein Hass auf Deutschland als Land und
die Deutschen als Menschen haben mich mein ganzes Leben lang
begleitet. Ich hatte das Gefühl, sie brannten in meinem
Fleisch.
(…) 2018 bin ich nach vielen Jahren zu Besuch nach Deutschland
zurückgekehrt. Ich bin mit meinen fünf Kindern angereist, das
Älteste mit 63 und das Jüngste mit 50. Ich wollte ihnen zeigen,
woher die Familie Frank kommt. Es fiel mir schwer, mich zu
wiederholen, ich vergaß und lehnte die deutsche Sprache ab und
meine Gedanken über Deutsche, denen ich auf verdammt deutschem
Boden begegnen würde, waren sehr schwer. Wut und ein Wunsch nach
Rache auf der einen, und ein aufrichtiger Wunsch, sie zu
überwinden, schüttelten und haben mich begleitet. Es fiel mir
schwer zu antworten. Ich wurde zwischen abgrundtiefem Hass und
verwirrender Verwunderung zurückgelassen. Und aus den Tiefen des
Umbruchs begannen die Knospen des Verständnisses zu wachsen.
Zu meiner Überraschung traf ich eine jüngere Schicht deutscher
Staatsbürger, die aus Verständnis für die Dimensionen dieses
deutschen Verbrechens und des jüdischen Holocaust, bei dem auch
meine Familie zerstört wurde, aufrecht und unvoreingenommen
Verantwortung für ihre Vorfahren übernahmen und vollständige
anerkannten, dass der Holocaust das ultimative Verbrechen war und
bleibt.
Ich habe im heutigen Deutschland normale, liebevolle und
respektvolle Menschen gefunden.
Vor dem Hintergrund einer dunklen Vergangenheit entsteht zwischen
uns eine menschliche Verbindung. Ich habe Menschen des Diskurses
und Denkens gefunden, deutsche Staatsbürger, die ihren
Kindern/Schülern eine gesunde und humane Lebenstheorie vermitteln.
Dieser Denkweise konnte ich mich anschließen. Ich dachte mir, dass
es nicht ausreicht zu hassen und gehasst zu werden.
Diese Statue soll Deutschland in der Vergangenheit mit der
tätowierten und toten Hand darstellen. Die andere Hand, die ihr
Zuhause hält, baute sie in der Gegenwart. Und die Hand, die die
Blume trägt, symbolisiert die Zukunft für diejenigen, die ihr
Zuhause/ihre Heimat richtig bauen werden.
Auf diese Weise habe ich mich entschieden, die dunkle Vergangenheit
mit der beeindruckenden Gegenwart und der vielversprechenden
Zukunft zu verbinden."
Gad Frank im April 2022
Das Denkmal stellt im Rahmen der Erinnerungskultur ein Mahnmal dar, das an die Gräueltaten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert und insbesondere der Opfer gedenken soll. Von einem Nachkommen der Opfer entworfen und von den Nachkommen der Täter:innen realisiert, stellt es ein Zeichen der Versöhnung dar. Zielgruppen sind somit die Nachkommen von Tätern:innen und Opfern, insbesondere aber die jungen Menschen, denen das Wissen um die schrecklichen Ereignisse oftmals nicht oder nur unzureichend bekannt ist. Laut dem Historiker Jörn Rüsen (1997) können Menschen ihr Leben nur dann sinnvoll gestalten, wenn sie sich mit zeitlichem Wandel auseinander setzen. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit wird zu einem unverzichtbaren Merkmal des Menschseins und verleiht historischen Lernprozessen eine existenzielle Bedeutung, somit trägt unser Denkmal zur Lebensbewältigung bei. Zielgruppe sind demnach alle Schüler:innen, die derzeit den Geschichtsunterricht an Remscheider Schulen besuchen und sich mit der lokalen Geschichte während der NS-Zeit auseinander setzen, aber auch alle Bürger:innen in der Region, die das Denkmal sehen und gedanklich kurz innehalten oder zum Hinterfragen angeregt werden.
Die Errichtung eines Denkmals für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ist nicht nur eine Geste der Erinnerung, sondern ein dringender Appell an unsere Gesellschaft, aus der Vergangenheit zu lernen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. In einer Zeit, in der antidemokratische Strömungen weltweit zunehmen und menschenfeindliche Ideologien wieder salonfähig werden, ist dieses Projekt aktueller denn je.
Erinnerung als Warnung
Die Geschichte des Holocausts und der Verbrechen der NS-Zeit zeigt
uns eindringlich, wie schnell demokratische Strukturen ausgehöhlt,
Menschenrechte mit Füßen getreten und Millionen Leben zerstört
werden können. Dieses Denkmal ist eine Mahnung: Die Schrecken von
damals dürfen nie vergessen werden. Es soll die nächste
Generation daran erinnern, wachsam zu sein und den Wert von
Demokratie, Vielfalt und Menschenrechten zu schützen.
Bezug zur aktuellen Lage
Die politische Landschaft in Deutschland und Europa ist von
beunruhigenden Entwicklungen geprägt:
- Rechtsextremistische Parteien gewinnen an Einfluss und verbreiten fremdenfeindliche Rhetorik.
- Antisemitische Übergriffe nehmen zu und jüdische Einrichtungen müssen verstärkt geschützt werden.
- In sozialen Netzwerken und politischen Debatten werden Verschwörungstheorien und Hass gegen Minderheiten normalisiert.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die Gefahr des Vergessens real ist. Ohne aktive Erinnerungskultur laufen wir Gefahr, dieselben Fehler zu wiederholen, die vor 90 Jahren begangen wurden: Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt gegen Andersdenkende oder Minderheiten.
Ein Zeichen der Hoffnung
Das von Gad Frank entworfene Denkmal verbindet Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Es erinnert an die unvorstellbaren
Gräueltaten des Nationalsozialismus und zeigt gleichzeitig, dass
Versöhnung möglich ist. Der Künstler selbst, dessen Familie vom
Holocaust schwer betroffen war, fand in der Begegnung mit der
heutigen Generation in Deutschland Hoffnung und Menschlichkeit.
Dieses Denkmal steht nicht nur für die Erinnerung an die Opfer,
sondern auch für die Verantwortung, die wir als Gesellschaft
tragen. Es symbolisiert den Mut, die Vergangenheit aufzuarbeiten
und die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben in einer
demokratischen, pluralistischen Gesellschaft.
Warum Ihre Unterstützung wichtig ist
Ein solches Denkmal kann nur durch die Unterstützung engagierter
Menschen entstehen.
Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei:
Die Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit lebendig zu halten.
Ein sichtbares Zeichen gegen Hass und Intoleranz zu setzen.
Die Werte von Demokratie, Respekt und Menschlichkeit zu
stärken.
In einer Zeit, in der Demokratie und Vielfalt angegriffen
werden, ist dieses Projekt mehr als ein Denkmal – es ist eine
Botschaft.
Helfen Sie mit, diese Botschaft sichtbar zu machen. Setzen Sie ein
Zeichen für Erinnerung, Versöhnung und Hoffnung!
Ihre Spende wird benötigt, um die bestehende Finanzierungslücke zur Errichtung des Denkmals auf dem Remscheider Quimperplatz zu schließen. Sollte dieses Ziel erreicht sein, so werden darüber hinaus gesammelte Spenden für die Einweihungsveranstaltung verwendet, zu der Nachkommen der Remscheider Opfer aus aller Welt eingeladen werden.
Der Verein Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V. ist Initiator und Durchführender des Denkmalprojekts. Bei unserer Arbeit und speziell bei diesem Projekt fühlen wir uns von der Remscheider Stadtgesellschaft immer wieder unterstützt. Das schließt u.a. auch die Stadt Remscheid und den Rat der Stadt ein.
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