Marktheidenfeld ist so schön! Im Sommer, wenn man auf der B8
vom Spessart her kommt und die Stadt am Fluss liegen sieht: den
Mainkai und am anderen Ende die Brauerei mit ihren hellen
Gebäuden, davor die Festwiese. Aber heuer wird es keinen Sommer
geben. Nicht den, den wir kennen und lieben. Keine Festle und keine
Laurenzi-Messe.
Ich mache mir große Sorgen um die Martinsbräu. Wenn ich sie da
am Main stehen sehe, bin ich stolz auf ihre lange Geschichte. Noch
stolzer bin ich auf das Team der Brauerei und auf unsere Kunden.
Und stolz sind wir auch auf die vielen Feste auf den Dörfern um
Marktheidenfeld und in der Brauerei selbst. Das ist Heimat!
Jetzt bricht das lebenswichtige Sommergeschäft weg. Die
Situation der kleinen Landbrauereien ist schon seit vielen Jahren
schwierig. Hier ist eine ganze Handwerkskultur bedroht von
internationalen Bier-Großkonzernen. Die schönen Gebäude der
Martinsbräu müssen erhalten werden, auch wenn sie heute
weitgehend leer stehen, weil die moderne Technik, in die ich
ständig investiert habe, nicht mehr so viel Platz braucht. Und
Arbeitsplätze müssen gesichert werden. An ihnen hängen
Familien.
Die Martinsbräu in Marktheidenfeld hat sich auf die Belieferung
von Gastronomie und Festen spezialisiert. Gleichzeitig veranstalten
wir seit Jahren auf dem Brauereihof Events, ohne die unser
Marktheidenfeld nicht so jung, lebendig und attraktiv wäre.
Tausende Besucher nehmen schöne Erinnerungen mit nach Hause. Diese
Feste gelingen auch deswegen so gut, weil wir sie selbst
ausrichten: Familie und Team zusammen.
All das schlägt uns die Corona-Pandemie nun zusammen. Das
Einzige, was mich daran tröstet: Die Krise macht die Menschen
solidarischer. Wir sind ja nicht die einzigen, die große Sorgen
haben…
Die Martinsbräu existiert schon seit 1883. Mehr als 30 Jahre
führt jetzt Maria Martin die Familienbrauerei. In der 4.
Generation. Mit drei Söhnen steht die fünfte Generation bereit.
Wer uns kennt, weiß: Wir stehen mit ganzem Herzen für die Region
am Main, für Tradition und für das Brauerhandwerk. Wer uns kennt,
weiß auch: Den Teamgeist und den typischen Humor wie in der
Martinsbräu findet man so schnell kein zweites Mal.
Die Marktheidenfelder Brauerei ist gleichzeitig ein historisches
Kulturgut und eine moderne Arbeitgeberin, die zahlreiche Menschen
ernährt. Das muss erhalten bleiben! Oder können Sie sich ein
Marktheidenfeld und ein Umland wirklich vorstellen ohne Ihre
Brauerei und die Martinsbräu-Biere? Ohne Laurenzi-Festbier von
hier statt von irgendwo? Ohne die Events in der Brauerei mit einem
Bier, das die Chefin selbst zapft? Viele Projekte, die wir
unterstützen, zahlreiche Vereine, die wir sponsern, würden uns
vermissen.
Viele von Ihnen kennen mich. Ich bin „Bräuin“ mit Leib und
Seele! Also werde ich zusammen mit meinen Leuten und meiner Familie
um die Brauerei und die Arbeitsplätze kämpfen. Corona ist nicht
die erste Krise, die wir bestanden haben. Jetzt erst recht!
Daher rufe ich jetzt alle unsere Freundinnen, Freunde und Fans
auf: Unterstützt die Martinsbräu. Eure Heimatbrauerei!