„Frieden und Demokratie" zwei für uns eigentlich
selbstverständliche Begriffe, die uns viele Freiheiten
ermöglichen. Dass diese ein hohes Gut unseres Lebens darstellen
und für viele Menschen eben nicht selbstverständlich sind,
müssen wir in diesen Zeiten allerdings immer wieder aufs Neue
erfahren.
Aus einer Idee des deutsch-jüdischen Künstlers Otto Freundlich
(1878-1943), Skulpturen in der freien Landschaft als konkrete
Zeichen des Friedens in Europa einzusetzen, entstand 1971 das
international ausgerichtete Projekt „Straße des Friedens –
Straße der Skulpturen in Europa – Otto Freundlich Gesellschaft
e.V.“ Der Skulpturen Rheinland-Pfalz e.V. ist seit 2011 Partner
des Projekts, das mittlerweile auf ca. 4000 km mehr als 400
Skulpturen und Plastiken zählt. So erweitert das für 2023
geplante Symposium diese Straße des Friedens. Die neuen Werke
entstehen darüber hinaus konkret zu dem Motto „Frieden und
Demokratie“. Zusätzlich möchte der Verein daran erinnern, dass
auch ein nicht explizit politisch motiviertes Kunstwerk uns an
„Frieden" und „Demokratie" erinnern und uns diese vor
Augen führen kann: Gerade Kunst im öffentlichen Raum hat bei
genauerer Betrachtung immer etwas mit Demokratie, mit gemeinsamen
Entscheidungen und Gesprächen zu tun: Die Künstlerin/der
Künstler, die/der sein Werk erklärt, die Entscheidungen und
Gespräche, wo das Kunstwerk aufgestellt werden soll, so dass es
möglichst frei für alle zugänglich ist. Mehr noch: Die in
unserer Demokratie mögliche Freiheit der Künstlerin/des
Künstlers ihr/sein Werk so zu gestalten wie sie/er es für richtig
und gut erachtet, die Freiheit der Betrachterin/des Betrachters
sich mit den Werken auseinanderzusetzen, wann, wie und wo sie oder
er das möchte. Kunst regt zu Gesprächen, zu Diskussionen an, hat
eine universelle Sprache, die sich über von Menschen gezogene
Grenzen hinwegsetzt. Kunst verbindet, bringt Menschen zusammen und
offenbart genauso deren unterschiedlichen Meinungen. Was wird in
einem Werk gesehen? An was erinnert es? Was gefällt? Was kann man
vielleicht nicht nachvollziehen oder verstehen? Die Vielfalt der
Kunstwerke, die Freiheit deren Erschafferin/Erschaffer und auch
Rezipienten sich mit Kunst zu befassen, sich frei dazu zu äußern
und die eigenen Gedanken zu äußern, ist immer auch ein Ausdruck
unserer friedlichen und demokratischen Lebensweise: Kunst verbindet
– stiftet, fördert und beflügelt Frieden und Demokratie.