Der Eichhörnchen-Schutz e.V. zieht pro Jahr bundesweit
durchschnittlich mehr als 800 Eichhörnchen groß. Mit einem Alter
von ca. 14 Wochen sind die Jungtiere bereit für die Freiheit. Doch
wir können sie nicht einfach raus setzen. Denn erstens haben sie
keine Futtervorräte und zweitens keinen Schlafplatz (Kobel= Nest
der Eichhörnchen). Eichhörnchen lernen erst mit ca. 5 Monaten
einen Kobel zu bauen. In der Natur überlässt die Mutter den
Jungen den Kobel, sobald sie alt genug sind.
Deshalb brauchen wir Auswilderungsvolieren für den so genannten
„Soft Release“: Die Eichhörnchen kommen mit einem Alter von
ca. 12 Wochen in die Auswilderungsvoliere am Waldrand. Dort sollen
sie sich an Wetter, Temperaturen und Geräusche (Gewitter z. B.)
gewöhnen und auch ihre motorischen Fähigkeiten ausbauen. Wenn die
Tiere ca. 14 Wochen alt sind, öffnen wir die Auswilderungsluke.
Die Tiere können nun die Voliere tagsüber verlassen, aber zum
Fressen und Schlafen nach wie vor zurückkehren, solange es nötig
ist. Die Auswilderungsluke schützt gleichzeitig vor dem Eindringen
von Fressfeinden (Marder, Katze etc.) in die Voliere. Um die
Auswilderungsvolieren herum gibt es nicht nur weitere Futterkästen
und Wasserstellen, sondern auch Kobelkästen zum Schlafen in den
Bäumen. Wenn die jungen Eichhörnchen nicht mehr in die Voliere
zurückkommen, schließen wir die Luke, säubern alles und lassen
die nächsten Tiere herein.
Auswilderungsvolieren müssen an einem großen Mischwaldgebiet
(reichhaltiges Nahrungsangebot mit diversen Baumsämereien, Nüssen
und Früchten) stehen. Dieses Waldgebiet muss zusammenhängend sein
– denn wenn Eichhörnchen über Felder ins nächste Waldgebiet
ziehen, setzen sie sich der Gefahr aus, von Raubvögeln
aufgegriffen zu werden. Dort brauchen wir auch immer eine Person,
die die Tiere täglich mit Futter und Wasser versorgt. Solche
Auswilderungsstellen stehen fast immer auf privatem Grund, sind
schwer zu finden und daher sehr kostbar. Denn fast nirgends in
Deutschland ist Grund und Boden so teuer wie in München und
Umgebung.
An diesen seltenen und kostbaren Stellen bauen wir die Volieren im
Halbschatten auf – mit Mäuseschutz in den Boden hinein, mit
Fundament, mit Satteldach, seitlichem Wetterschutz gegen Wind und
Regen und artgerechter Einrichtung. Dazu gehören z. B. viele
Klettermöglichkeiten aus Naturmaterialien, Futterkästen und
ausreichende Kobelkästen. Die Voliere hat auch eine Schleuse,
damit uns beim Betreten der Voliere kein Tier zu früh entwischt.
Je mehr Auswilderungsvolieren wir haben, desto schneller können
die Tiere auch wieder in die Freiheit. Leider müssen
witterungsbedingt Volieren immer wieder erneuert oder an neuen
Stellen errichtet werden. Von dem gespendeten Geld wollen wir eine
neue Auswildeurngsvoliere an einem Waldstück bei Landsberg am Lech
aufbauen.
Alles, was wir an Spenden nicht für die Voliere brauchen,
verwenden wir für Futter und Tierarztkosten.