Über das Projekt
Zu Todestagen fällt man leicht ins Retrospektive und nagelt so das Gewesensein des Geehrten fest - wir gehen einen anderen Weg. Denn der Impuls ist sehr lebendig. Der Künstler von Heute zeigt es in seinen jeweiligen Umgang mit den Bauten und Themen, die Hans Scharoun uns schuf. Gemalt, gedruckt, geschliffen und gestrickt; in Buchbesprechung, Filmvorstellung und Diskussion. Wanderungen sind auch dabei.
- Finanzierungszeitraum:
- 24.05.2022 - 21.08.2022
- Realisierungszeitraum:
- November 2022
Einen, wenn nicht den besten Architekten des 20. Jahrhunderts
gilt es zu ehren, wie es ihm gebührt, und aus der Ecke rausholen,
in die er wider besseren Wissens abgeschoben wird. Denn anders als
so gerne behauptet ist sein "Organhaftes Bauen" keine
Marotte eines Einzelgängers und keineswegs ausgeschöpft, die uns
vorgesetzte Orthogonalität alles andere als rational.
Sie alle zu hinterfragen, nützt uns die darstellende Kunst:
Plakate von Antonio Puorto, Federico Babina, Ott Stein, Sander
Patelski, Piotr Zybura, Lisa-Marie Murza und Robert Jäger;
Zeichnungen von Werner Krömeke und Rüdiger Neick;
Kollagen von Mathilde Moaty und Scholz+Friends;
Comics von Gerhard Seyfried und Mikael Larsen;
Gemälde von Matthias Koeppel, Willi Bambach und Waldemar von
Kazak;
Skulpturen von Isa Melsheimer und Sasha&Natasha Houses;
Textilien von Sandra Siewert und Dimitri Suchin;
Stickereien von Maria Zorina und Wera Saposchnikowa;
Aufnahmen von Mila Hacke und Anael Berkovitz. Weitere Künstler
sind geladen.
Das Spektrum reicht von Realismus zur Abstraktion, von naiver Kunst
zu spitzer Satire - jeder kann auf eigene Weise zum
"organhaften Bauen" kommen und seine Facetten darin
entdecken!
Es geht nicht um die Baugeschichte für die Architektenzunft,
obwohl die Fachkollegen gerne willkommen sind. Nicht um den
Musikgenuß der abgehobenen Konzertgänger - wenn es bei der
großen wie der kleinen Philharmonie so ein "Abheben"
überhaupt je gab. Designinteressierte, Berliner und ihre Gäste,
Architekten, Bücherfreunde, Kunstliebhaber und solche die es
werden wollen sind uns seit fast schon 40 Jahren gerne willkommen.
Denn Scharoun ist mehr! Organhaftes Bauen ist mehr!
Unser Ziel ist es auch, den Gedanken Scharouns und unser Wissen zum
Thema in die Zukunft zu tragen. Das kann nur in größerer
Gemeinschaft fruchtbringend sein.
Die Scharoun-Gesellschaft galt einmal als
"omnipräsent" und "wortgewaltig", man sprach
gar von "in Berlin mächtiger Scharoun-Schule". Es gab
Ausstellungen, Konferenzen, Führungen, Seminare und Salons. Die
Betreuung von Studenten und Forschern wuchs in den letzten Jahren,
doch die anderen Themen schliefen mit der Zeit ein. Auch aus
Altersgründen. Wir aber wollen voran, die zitierten Presse-Wörter
Realität wieder werden lassen!
Dieses Projekt gibt nicht nur den Künstlern eine Bühne, die in
der Zwangspause ohnehin gelitten, sondern auch unserem Verein die
Chance, der Öffentlichkeit wieder den Zugang zum Thema zu bieten
und - längerfristig - neue Unterstützer einzuwerben.
- Druck der digital eingereichten Arbeiten
- Transport und Versicherung der Leihgaben
- Erwerb von Vitrinen
- Organisation von Bustouren
- Eröffnungsfeier
Bei Überschreitung der Zielsumme können die Bustouren ausgebaut und für die Gäste günstiger, das Begleitprogramm reichhaltiger werden. Und sollten auch noch darüber hinaus Mittel bleiben, dienen sie der Umsetzung der Gedenktafel an unserem Vereinssitz: in der Fredericiastr. 27 arbeitete nämlich der Bauhaus-Meister Laszlo Moholy-Nagy, den die Stadt Berlin mit einer "amtlichen" KPM-Tafel nicht ehren will. Wir hätten noch ein Schrank aus der eigenen Wohnung von Scharoun zu restaurieren, aus dem Jahre 1924 und die Sanierung des letzten Scharoun-Ateliers Heilmannring 66a anzuschieben.
- Scharoun-Gesellschaft e.V.
- CBRE als Eigentümerin von Living Berlin
- beteiligte Künstler aus Deutschland, Italien, Frankreich, Niederlande, Dänemark, Rußland, Weißrußland, Polen, Israel und Estland.
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