Über das Projekt
Wir möchten jungen Frauen und Müttern neue Zukunftsperspektiven aufzeigen und sie durch Alphabetisierungskurse auf der lokalen Sprache in Lesen, Schreiben und Rechnen ausbilden. Pro Jahrgang werden bis zu 200 Personen in der Region erreicht.
- Finanzierungszeitraum:
- 03.01.2023 - 02.04.2023
- Realisierungszeitraum:
- Frühjahr & Herbst 2023
Die Analphabetenrate unter Erwachsenen in Burkina Faso liegt
derzeit bei etwa 70 Prozent. Besonders seit der Pandemie fehlt es
an Schulen und für Kinder und Jugendliche wurde es noch viel
schwieriger, Zugang zu Bildung zu erhalten. Auch nach mehreren
Jahren Schulbesuch ist aufgrund der geringen Bildungsqualität eine
nachhaltige Alphabetisierung nicht gesichert. Der Bedarf an
Alphabetisierungskursen und deren Nachfrage bei den Eltern der
Schulkinder, aber auch bei Erwachsenen, insbesondere bei den Frauen
aus den umliegenden Dörfern, nimmt seit vielen Jahren immer
stärker zu.
Durch speziell geplante Alphabetisierungskurse für die Frauen und
jungen Mütter der Region soll das Grundverständnis für die
Bedeutung der Schulbildung für Mädchen bei der lokalen
Bevölkerung erhöht werden. Noch immer ist die Anzahl der
Mädchen, die eine Grundschulausbildung erhalten weit unter der
Zahl der Jungen. Durch zunehmende Schulschließungen erhalten immer
weniger Kinder, insbesondere Mädchen, eine Ausbildung.
Die Alphabetisierungskurse sind für Erwachsene aus der Region Ziniaré um das Operndorf Afrika in Burkina Faso gedacht. Auch wenn Männer und junge Väter eingeladen werden an den Kursen teilzunehmen, liegt der Fokus auf Bildung von Frauen und jungen Müttern, die durch frühe Schwangerschaften oftmals vorzeitig die Schule verlassen müssen bevor sie lesen und schreiben können.
Die Kurse finden in den Klassenräumen der Operndorf-Schule statt und werden zunächst in den lokalen Sprachen abgehalten. Da die Erwachsenen während des Tages überwiegend in der Feldarbeit tätig sind, können die Kurse unter der Woche ausschließlich in den Abendstunden und außerhalb der Ernteperiode am Wochenende stattfinden. Sie benötigen gut beleuchtete Räume und flexible Lernstunden, die die Operndorf-Schule bieten kann. Die Lehrer sind ausgebildete Fachkräfte und werden von einem lokalen Bildungsverein gestellt, mit dem das Operndorf Afrika für dieses Angebot kollaboriert.
Durch Krieg und Klimakatastrophen verschlechtert sich die
wirtschaftliche Situation der Bevölkerung in Burkina Faso
zunehmend.
Wir möchten weiterhin nicht nur Kindern und Jugendlichen eine
Schulbildung bieten, sondern wissen wie wichtig Bildung für alle
Altersgruppen ist, um mit Wissen gewappnet in die Zukunft zu
gehen.
Mit den Spendengeldern können wir im kommenden Jahr jeweils
zwei Gruppenkurse a 50 Personen anbieten. Wir können die
SchülerInnen mit Lernmaterialien wie Heften, Stiften und Büchern
ausstatten. Die Lehrkräfte erhalten ein Honorar für Ihre Arbeit
und wir können verstärkt in Werbemaßnahmen investieren um das
Programm in der gesamten Region bekannt zu machen. Das gesamte
Einzugsgebiet des Operndorfes sind insgesamt nahezu 20.000
Einwohnerinnen.
Falls das Projekt überfinanziert wird, können wir möglicherweise
eine dritte Klasse anbieten.
Stiftung Operndorf Afrika
Das Operndorf Afrika ist ein internationales Kunstprojekt, das seit 2009 in Burkina Faso/Westafrika entsteht und auf die Idee des deutschen Künstlers Christoph Schlingensief (1960–2010) zurückgeht. Mit dem Operndorf Afrika war Schlingensiefs Wunsch verbunden, einen Ort internationaler Begegnung zu schaffen - künstlerisch wie kulturell. Unter dem Motto „Von Afrika lernen“ manifestiert sich seither etwa 30 Kilometer entfernt von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, eine Plattform für interkulturelle Austauschprogramme und postkoloniale Diskurse, die ein neues und insbesondere differenziertes Bild von Afrika sichtbar machen.
Bis heute wurden auf dem von der burkinischen Regierung bereitgestellten Areal 26 Gebäude errichtet, darunter u.a. eine Grundschule mit angeschlossener Kantine, eine Krankenstation mit integrierter Geburtenstation und Zahnarztpraxis, KünstlerInnenresidenzhäuser und Ateliers. Das Projekt soll mittelfristig in die Souveränität seiner BewohnerInnen übergehen.
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