Über das Projekt
Jugendliche mit psychisch erkrankten Eltern haben oft schon einen langen Leidensweg hinter sich. Schon als Kinder mussten sie Verantwortung im Elternhaus übernehmen, die ihrem Kindsein nicht entsprachen. Als Jugendliche haben sie meist verlernt, ihre Bedürfnisse zu artikulieren und scheuen sich, über ihren familiären Hintergrund zu sprechen. Hier kann AKisiA eine große Hilfestellung für die gesamte Familie leisten durch spezielle Angebote für Jugendliche mit psychisch erkrankten Eltern.
- Finanzierungszeitraum:
- 27.03.2019 - 27.06.2019
- Realisierungszeitraum:
- Frühjahr 2019 bis Ende 2019
AJusiA – Auch Jugendliche sind Angehörige - soll in einem peergroup- und freizeitorientierten Rahmen Jugendlichen, unter pädagogischer Anleitung die Möglichkeit geben, eigene Ressourcen zu stärken und die Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen im familiären Umfeld ermöglichen.
AKisiA – Auch Kinder sind Angehörige - ist ein Beratungsangebot für Familien mit mindestens einem psychisch erkrankten oder psychisch stark belasteten Elternteil. AKisiA bietet bereits Kindern, Jugendlichen und Eltern die Möglichkeit Einzel- und Familiengespräche, sowie Kindern zwischen 6 und 9 Jahren psychoedukative Gruppenangebote wahrzunehmen.
Unser Angebot richtet sich an jugendliche Angehörige von nahen
familiären Bezugspersonen (Eltern, Stiefeltern, Geschwister)
zwischen 13-18 Jahren, die von psychischen Belastungen oder
psychischen Erkrankungen betroffen sind.
Das Angebot soll den Jugendlichen einen sicheren Rahmen bieten, um
Sorgen und Ängste unter den jugendlichen Angehörigen
auszutauschen. Der Gruppenkontext ermöglicht im geschützten und
begleiteten Rahmen die Möglichkeit des „Sharings“ ähnlicher
Erfahrungen und die Erweiterung durch andere Erfahrungen und
Lösungsideen der anderen Gruppenteilnehmer.
Zur Schaffung des vertrauensvollen Rahmens erklären die
Fachkräfte und die Jugendlichen, sich an eine
Schweigepflichtvereinbarung zu halten. Die Jugendlichen bleiben
auch über das Gruppensetting hinaus an die Fachkräfte von AKisiA
angebunden. Bei Bedarf wird ihnen zusätzlich Unterstützung in
Einzelgesprächen angeboten. Die Hemmschwelle, in aktuellen
Belastungssituationen erneut Hilfe anzunehmen, wird hierdurch
erheblich gesenkt.
Neben dem Austausch von emotional belastenden Inhalten unter
gleichaltrigen Betroffenen, soll die Gruppe durch eine
freizeitpädagogische Ausrichtung psychohygienisch wirken und somit
für Entlastung sorgen. Durch erlebnisorientiertes Arbeiten wird
die Gruppenkohäsion gestärkt und bietet Erfahrung- und
Regenerationsräume. Die Jugendlichen machen die praktische
Erfahrung, altersentsprechende Freizeitaktivitäten genießen zu
dürfen ohne oder mit erheblich verminderten Scham- und
Schuldgefühlen. Die partizipatorische Gestaltung der
Gruppenaktivitäten ermöglicht den Jugendlichen eigene Anliegen
vorzubringen und ggf. durchzusetzen und bietet damit ein soziales
Übungsfeld für Aushandlungsprozesse.
Diese Erfahrungen ermöglichen den Zugang zu den eigenen Ressourcen
und geben den Jugendlichen damit die Möglichkeit sich selbst als
wirksam zu erleben.
Häufig beschreiben die Jugendlichen den Wunsch nach einer eigenen
Wohnung oder einer beruflichen Qualifikation in einer anderen
Stadt, erklären aber, ihre Eltern, einen Elternteil und/ oder die
Geschwister nicht zurücklassen zu können. Solchen Hinweisen auf
eine Parentifizierung wollen wir besonders in Bezug auf die
altersgemäßen Entwicklungsaufgaben der Autonomisierung
entgegenwirken. Neben den spezifischen Themen der Belastung durch
die elterliche Erkrankung stützt die Gruppe durch Gespräch und
Anregung ihre jugendlichen Teilnehmer auch bei Unsicherheiten, die
ganz allgemein Thema ihrer Altersklasse sind. Überlegungen zum
beruflichen Werdegang oder bei Konflikten in der Schule können
beiläufig ihren Platz finden und bei Bedarf vertieft werden.
Wenn Eltern depressiv werden, sich „komisch“ und unverständlich verhalten oder für einige Zeit in einer Klinik behandelt werden müssen, ist das für ihre Kinder sehr belastend. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ohne Aufklärung und konkrete Hilfestellungen für viele Kinder auf lange Sicht ein erhöhtes Risiko besteht, Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln oder selbst psychisch zu erkranken. Auch Eltern fühlen sich oft verunsichert und überfordert. Möglichst frühzeitige Hilfsangebote sind dringend erforderlich um die ganze Familie zu unterstützen, bevor sich die Situation zuspitzt.
Das Geld ist für das Projekt eine Anschubfinanzierung, um die Jugendgruppe von AKisiA zu installieren und zu etablieren. Sollte das Projekt überfinanziert sein, verwenden wir die Gelder für eine weitere Jugendgruppe
AKisiA ist an die Erziehungsberatungsstelle des Deutschen Kinderschutzbundes, Ortsverband Aachen e.V. angegliedert. Auch die Jugendgruppe von AKisiA wird durch die Leiterin, Andrea Valdivia, sowie ihrer Kollegin Katja Giesen geleitet werden. Beide sind Sozialpädagoginnen mit systemisch-therapeutischer Zusatzausbildung.
Weitersagen und merken
Teilen Sie dieses Projekt mit Freunden, Verwandten und Bekannten. Damit leisten Sie neben Ihrer finanziellen Unterstützung einen wichtigen Beitrag zum Erfolg.
Wenn Sie das Projekt auf Ihrer eigenen Website einbinden und bewerben möchten, nutzen Sie einfach den angezeigten Code, der über das Link-Symbol bereitgestellt wird.
Wenn Sie die Social Media Buttons anklicken, werden Informationen zu Ihrem Nutzerverhalten an die Diensteanbieter übertragen und dort ggf. gespeichert.