Eine Renovierung der Kita-Gruppenräume, ein neues Transportfahrzeug oder Fußballtore: Gemeinnützige Einrichtungen oder Vereine können auf „Viele schaffen mehr“ vielfältige Projekte einstellen. Um das Finanzierungsziel zu erreichen, sollte man zu Beginn schon einige Dinge beachten. In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen, um das Crowdfunding zu starten. „Viele schaffen mehr“ ist die Crowdfunding-Plattform der Volksbanken Raiffeisenbanken. Vereine und gemeinnützige Institutionen können diese Plattform nutzen, um ihre Ideen zu realisieren.

So starten Sie Ihr Crowdfunding

Bevor Sie als Verein ein Crowdfunding starten, sollten Sie mit Ihrem Vorstand klären, ob diese sogenannte Schwarmfinanzierung überhaupt gewünscht ist. Sie benötigen seine Einverständniserklärung, um mit Ihrem Crowdfunding-Projekt zu beginnen. Da Sie es allein nicht umsetzen können, sollten Sie sich ein Team suchen, um das Projekt gemeinsam anzugehen. Denken Sie dann über das Finanzierungsziel und die Laufzeit nach, und erstellen Sie einen Plan, wie Sie Ihr Projekt bekannt machen.

Tipp: Im Artikel „10 Tipps für ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt“ hat die Redaktion Tipps zusammengestellt, die Ihnen bei der Vorbereitung helfen.

Wie Sie die Finanzierung für Ihr Projekt realistisch planen

Um zu entscheiden, wie hoch die Summe ist, die Sie brauchen, können Sie Fachleute fragen. Auch ein Kostenvoranschlag kann hilfreich sein. Kalkulieren Sie nicht zu hoch, denn erstens müssen Sie das gesammelte Geld zu 100 Prozent in Ihr Projekt investieren und das auch nachweisen. Zweitens haben Projekte, die weniger Geld sammeln, oft bessere Chancen, ihr Finanzierungsziel zu erreichen. Allerdings sollten Sie auch nicht mit zu spitzem Bleistift rechnen, denn am Ende wird es oft teurer als gedacht.

Wenn Sie wissen, wie viel Geld Sie benötigen, planen Sie den Zeitablauf für Ihr Crowdfunding-Projekt – und zwar bevor Sie starten. Damit Sie Ihr Funding-Ziel erreichen, sollten Sie sich überlegen, wie das Projekt ablaufen soll. Dazu sollten Sie…

1. einen Verteiler erstellen: Wen wollen Sie über das Projekt informieren? Das sollten Freunde und Bekannte sein; aber auch Multiplikatoren wie Journalistinnen, Politiker, Bloggerinnen und Influencer. Menschen also, von denen Sie glauben, dass sie Sie mit Geld unterstützen werden; oder, indem sie Ihr Projekt bekannter machen.

2. Ihr Ziel benennen: Schreiben Sie auf, was Sie erreichen wollen – so kurz wie möglich, aber so, dass alle es schnell verstehen.

3. einen Marketingplan erstellen: Wann wollen Sie in welcher Form und auf welchem Kanal über das Vorhaben berichten?

4. damit beginnen, Texte zu schreiben, Videos aufzunehmen und Fotos zu machen, die Sie später teilen und versenden werden.

Warum Sie Marketing nicht unterschätzen sollten

Wenn Sie Ihr Funding-Ziel erreichen wollen, müssen Sie immer und immer wieder über Ihr Projekt berichten. Ein Post die Woche bei Facebook oder Instagram reicht in der Regel nicht aus. Denken Sie daran, dass nicht alle jeden Ihrer Posts sehen werden. Das bedeutet, Sie müssen regelmäßig berichten, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Und zwar nicht nur auf einem Kanal. Instagram und Facebook, aber auch die Website und der Newsletter Ihres Vereins sind optimale Kanäle, um immer wieder auf Ihr Projekt aufmerksam zu machen.

Das klingt nach sehr viel Arbeit. Wenn Sie diese aber auf mehrere Schultern verteilen, ist es machbar. Darum sollten Sie möglichst viele Vereinsmitglieder motivieren, über das Funding zu sprechen und ihre Netzwerke einzusetzen, um Geld zu sammeln. Wichtig ist, dass Sie regelmäßig Inhalte veröffentlichen, um Ihre potenzielle Spendergruppe an Ihr Projekt zu erinnern. Betonen Sie auch immer wieder, was Sie erreichen wollen, und warum es so wichtig ist, dass Ihnen das gelingt.

Legen Sie Ihr Projekt auf „Viele schaffen mehr“ an

Das Finanzierungsziel und der Marketingplan stehen fest? Dann können Sie Ihr Projekt auf „Viele schaffen mehr“ starten. Suchen Sie dort zunächst nach Ihrer regionalen Bank, die das Projekt betreuen wird. Registrieren Sie sich im nächsten Schritt mit wenigen persönlichen Daten, um das Crowdfunding zu starten.

Tipp: Sprechen Sie mit Ihrer Bank, bevor Sie loslegen. Sie kann Sie von Anfang an mit wertvollen Tipps unterstützen. Eine Liste aller Banken, die sich an „Viele schaffen mehr“ beteiligen, finden Sie auf der Internetseite (https://www.viele-schaffen-mehr.de/Banken.html).

Welche Informationen Sie für den Start Ihres Crowdfundings benötigen

Setzen Sie sich mit den Richtlinien auseinander, damit Ihr Projekt nicht an bürokratischen Fehlern scheitert. Für die Legitimation Ihres Projektes werden z. B. aktuelle Auszüge aus dem Vereins- und Transparenzregister, Kopien der Ausweise des Vereinsvorstands usw. benötigt.

Dann legen Sie eine Projektseite an. Sie müssen dort unter anderem Informationen zur Rechtsform Ihrer Organisation, zu Ihrer Person und zum Auszahlungskonto eingeben. Mit einem Foto von Ihnen wird das Projekt gleich persönlicher. Außerdem sollten Sie Ihren Verein kurz vorstellen. Zusätzlich geben Sie die Informationen ein, die Sie sich in der Planungsphase überlegt und am besten auch schon digital aufgeschrieben haben:

• Titel Ihres Projekts

• Finanzierungsziel und -dauer

• Art der Dankeschöns

• Projektbeschreibung mit Fotos und Video

Sie sollten Ihr Projekt auch einer Kategorie zuordnen, den Ort dazu eingeben und Schlagwörter hinzufügen. Außerdem wird Ihre Legitimation überprüft. Dazu klicken Sie einfach auf „Legitimation anfragen“. Sie erhalten Ihre Bestätigung per E-Mail.

Crowdfunding Startphase: Jetzt geht‘s los!

Danach geht‘s endlich los: Zunächst müssen Sie Fans finden, die Ihr Projekt unterstützen. Das ist die sogenannte Start- oder Fanphase. Üblicherweise benötigen Sie zum Start Ihres Crowdfunding-Projekts 20 Fans, wenn Sie ein Funding-Ziel von 1000 Euro haben. Um 5000 Euro zu sammeln, benötigen Sie schon 50 Fans. Einige der teilnehmenden Banken verzichten auf die Startphase. In diesem Fall geht es umgehend an die Finanzierung Ihres Projektes.

An die Startphase schließt sich die eigentliche Finanzierungsphase an. In dieser Zeit müssen Sie weiterhin fleißig für Ihr Projekt werben. Die Unterstützenden spenden jetzt Geld und wählen gegebenenfalls aus verschiedenen ideellen Dankeschöns aus. Im Idealfall finden sich genügend Unterstützende und Sie können nach spätestens 3 Monaten die erfolgreiche Finanzierung Ihres Projektes feiern. Informieren Sie alle Beteiligten darüber, dass Sie Ihr Finanzierungsziel erreicht haben und gehen Sie in die Umsetzung. Auch in dieser Zeit sollten Sie weiterhin laufend über das Projekt berichten, denn Ihre Unterstützerinnen und Unterstützer wollen wissen, was aus ihren Spenden wird.

Ist Crowdfunding für mein Projekt geeignet?

Wenn Sie ein Verein oder eine gemeinnützige Institution sind, dann stehen die Chancen gut, dass Ihr Projekt für Crowdfunding bei „Viele schaffen mehr“ geeignet ist. Wichtig ist auch, dass eine regionale Bank, die bei „Viele schaffen mehr“ mitmacht, als Kooperationspartnerin für Sie in Frage kommt. Außerdem sollte Ihr Funding-Ziel nicht zu hoch sein: Üblich sind Finanzierungsziele zwischen 1.000 und 15.000 Euro. Starten Sie jetzt Ihr Projekt!