Kulturprojekte finanzieren – so klappt es!
Wie Sie Crowdfunding-Kampagnen für Kunst- und Kulturprojekte nutzen
In Deutschland ist die Kulturförderung nach dem Grundgesetz Aufgabe der Länder und Kommunen. Doch in Zeiten knapper Kassen sind Alternativen gefragt, wenn es darum geht, Kulturprojekte finanziell zu stemmen. Hier erfahren Sie, warum Crowdfunding für Kulturbetriebe ein geeigneter Finanzierungsweg sein kann.
Kulturprojekte mit Crowdfunding finanzieren – geht das?
Crowdfunding zählt im Kulturbereich inzwischen zu einer der beliebtesten Finanzierungsmöglichkeiten. Aber das Prinzip ist keinesfalls neu: Schon dem weltberühmten Musiker und Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart wird nachgesagt, der erste Kulturschaffende gewesen zu sein, der sich das Prinzip des Crowdfundings zunutze gemacht haben soll. In seinem Fall handelte es sich allerdings nur um einen kleinen Kreis von ausgewählten Förderern, die ihm dabei halfen, seine Konzertauftritte und Kompositionen zu finanzieren. Im Gegenzug für ihre finanzielle Unterstützung erhielten diese Personen von Mozart Partituren mit einer persönlichen Widmung.
Auch beim Crowdfunding sind solche Gegenleistungen nicht unüblich – und im Kulturbereich auch gut umsetzbar. Wenn zum Beispiel ein Theaterprojekt auf diesem Weg finanziert wird, freuen sich die Unterstützenden garantiert über eine Einladung zu einer Vorstellung exklusiv für die Crowdfunding-Unterstützer.
Wie kann ich Kulturprojekte bewerben?
Das erste Crowdfunding-Projekt zur Kulturfinanzierung, das in Deutschland von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, war die Förderung des Kinofilms „Stromberg – Der Film“ über eine Kampagne im Jahr 2011. Das Finanzierungsziel von einer Million Euro wurde damals bereits innerhalb einer Woche erreicht – die Projektinitiatoren hatten dafür eigentlich ein halbes Jahr vorgesehen. Diese Filmförderung, bei der sich 3.000 Kleinanleger und -anlegerinnen zusammenfanden, ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich mit einer guten Marketing-Kampagne beim Crowdfunding viel erreichen lässt und dass man – anders als im Falle Mozarts – eine große Personenzahl mobilisieren kann.
Das Stromberg-Filmprojekt wurde damals über eine Crowdfunding-Plattform im Internet bekannt gemacht. Da die gleichnamige Fernsehserie zu dem Zeitpunkt bereits eine große Anhängerschaft hatte, konnte man die Fans gezielt über Online- und Social-Media-Kanäle ansprechen. Aber auch für weniger bekannte Kultureinrichtungen oder Projekte bieten sich Crowdfunding-Kampagnen über Plattformen wie die der Genossenschaftlichen FinanzGruppe (viele-schaffen-mehr.de) an. Einer der Vorteile liegt dabei in der einfachen Bewerbung und Bekanntmachung des zu fördernden Kulturprojekts.
Kann ich auch mehrere Projekte bewerben?
Und so funktioniert es: Crowdfunding-Projekte werden über die Plattformen der teilnehmenden Banken der Genossenschaftlichen FinanzGruppe im Internet organisiert. Projektinitiatoren aus den jeweiligen Kulturinstitutionen können ihre Projekte auf den Plattformen einstellen und so um Unterstützende werben.
Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten kulturellen Vorhaben und Ideen finanzieren: Musikproduktionen, Konzerte, Kunstausstellungen, Literaturfestivals, Lesungen, Theateraufführungen, Filmprojekte und vieles mehr. Das muss im Übrigen nicht auf eine einzelne Kampagne beschränkt werden: Als Kulturschaffende können Sie auch für mehrere Projekte werben, für die anderweitig keine finanziellen Mittel aufgebracht werden können. Wichtig ist dabei nur, dass bei Ihren Vorhaben der Aspekt der Gemeinnützigkeit im Vordergrund steht.